Neuer Schul-Hammer – wird Deutsch Pflicht in der Pause?

Die neue schwarz-blaue Landesregierung in Niederösterreich unter Landeschefin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat in ihrem Arbeitsübereinkommen festgeschrieben, dass die Deutsch-Pflicht auch außerhalb des Unterrichts gelten soll. Bedeutet im Klartext: auch in den Pausen sollen Kinder und Jugendliche Deutsch sprechen – festgelegt soll das in der jeweiligen Hausordnung der Schule werden, berichtet am Dienstag das Ö1-Journal.

Der Vorstoß sorgt jedenfalls gerade für mächtig Wirbel und von den Direktoren kommt dazu eine klare Absage. "Das ist vielleicht eine Schlagzeile in einem Regierungspapier, aber etwas, dass nicht umsetzbar ist", erklärt Isabella Zins, die Sprecherin der AHS-Direktoren im Frühjournal.

"Nicht sinnvoll"

Und weiter: "Ich weiß jetzt nicht, wie das Ganze in Oberösterreich gelaufen ist, dort gab es diese Vorstöße ja schon einmal. Aus meiner Sicht ist das aber nicht durchführbar und auch nicht sinnvoll!", hat Zins eine eindeutige Meinung zu dem Vorstoß der Landesregierung.

Zins, die selbst Direktorin in Niederösterreich ist, erklärt auch die genauen Gründe für ihre Kritik: "Abgesehen davon, dass meines Wissens keine einzige Studie die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme bestätigt, passt dieser Zwang aus meiner Sicht nicht zur Schul-Autonomie."

Pausen "zur Erholung" da

Außerdem passe Deutsch als dekretierte Pausensprache laut der Sprecherin der AHS-Direktoren auch nicht zu den Kulturen, "die an unseren Schulen gepflegt wird." "Wir setzen auf Bewusstseinsbildung und darauf, dass möglichst viele Sprachanlässe in der Unterrichtssprache stattfinden", so Zins gegenüber dem Ö1-Frühjournal.

Außerdem seien die Pausen an den Schulen zu kurz und generell zur Erholung da.