"Manche sind einfach deppert"
"Auch Österreicher sind kriminell": Wien-Vize teilt aus
Für Wiens Vizebürgermeister Wiederkehr kennt Kriminalität keine Nationalität. "Nicht jeder Österreicher ist automatisch ein toller Mensch", betont er.
Nachdem Hans Peter Doskozil angekündigt hatte, im Burgenland eine Asyl-Obergrenze einzuführen, ist die Integrationsdebatte in Österreich neu entfacht. "Wer sich nicht bemüht, eine Arbeit anzunehmen oder durch gemeinnützige Arbeit einen Beitrag zu leisten, kann nicht erwarten, dass wir weiterhin für seine Grundversorgung aufkommen", so der Klartext des Landeshauptmanns.
Wiederkehr: "Das ist nicht machbar"
Von einer solchen Obergrenze hält der Wiener Integrationsstadtrat und Vizebürger Christoph Wiederkehr (NEOS) wenig. Für ihn sei klar, dass die irreguläre Zuwanderung "deutlich reduziert werden muss, was gleichzeitig zu einem Rückgang der Asylanträge führen wird. Dadurch werden die Zahlen erheblich sinken", erklärte er in einem "Krone"-Interview.
Es sei jedoch "schwierig", eine konkrete Zahl festzulegen. "Was passiert, wenn diese überschritten wird? Wie Hans Peter Doskozil das vorschlägt, ist es ja nicht machbar", so Wiederkehr.
Irreguläre Migration "konsequent bekämpfen"
Sein Ansatz: "Wir müssen irreguläre Migration konsequent bekämpfen. Gleichzeitig brauchen wir schnellere Prozesse für qualifizierte Zuwanderung", sagte er. Gleichzeitig will der NEOS-Mann Abschiebeabkommen verstärken und die Schwelle für Abschiebungen überdenken. Denn aktuell sei es kein Abschiebegrund, wenn ein Polizist verprügelt wird, so Wiederkehr. Braucht es in solchen Fällen rigorose Abschiebungen? "Aus meiner Sicht ja", stellte er klar.
Wiederkehr: "Die Stadt Wien steht hinter euch"
Der Vizebürgermeister plädierte im Gespräch für stärkere Anreize, um subsidiär Schutzberechtigte schneller in den Arbeitsmarkt zu bringen. "Ich würde zum Beispiel die Zumutbarkeitsgrenzen bei der Jobabnahme verschärfen. Es ist unverständlich, wieso ein subsidiär Schutzberechtigter, der alleine in Wien wohnt, einen Job in Tirol ablehnen kann, wo er dringend gebraucht wird."
„Manche sind einfach deppert und sind Österreicher, die auch kriminell oder gewalttätig sind.“
"Auch Österreicher sind kriminell"
Als Integrationsstadtrat hat Wiederkehr die Integration von Migranten zu fördern und zu unterstützen. Er fordert individuelle Lösungen ("Bildung, Bildung, Bildung") statt Pauschalurteile. Denn: "Manche sind nicht integrierbar. Und manche sind einfach deppert und sind Österreicher, die auch kriminell oder gewalttätig sind", erklärte er. "Nicht jeder Österreicher ist automatisch ein toller Mensch und nicht jeder Zuwanderer integrationsunwillig", fügte der Vizebürgermeister hinzu.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Wiens Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr betont, dass Kriminalität keine Nationalität kennt und fordert individuelle Lösungen für die Integration von Migranten, anstatt Pauschalurteile zu fällen
- Er spricht sich gegen eine Asyl-Obergrenze aus und plädiert für eine konsequente Bekämpfung irregulärer Migration sowie schnellere Prozesse für qualifizierte Zuwanderung und stärkere Anreize zur Arbeitsmarktintegration