Streit geht weiter
AUA-Lohnverhandlungen wurden erneut vertagt
Am Dienstag wurden die Gespräche über einen neuen Kollektivvertrag bei den Austrian Airlines abermals unterbrochen. Schon am Mittwoch geht es weiter.
Es war bereits die 19. (!) Lohnrunde bei den Austrian Airlines, die am Dienstag ergebnislos abgebrochen werden mussten. Allerdings: Schon am Mittwoch soll der Dialog fortgesetzt werden. Wasserstandsmeldungen waren am Dienstag keine mehr zu vernehmen – über den aktuellen Verhandlungsstand wurde Stillschweigen vereinbart.
Klar ist angesichts der erneuten Unterbrechung aber offenkundig, dass eine Einigung bislang nicht gelungen ist. Der AUA-Bordbetriebsrat und die Gewerkschaft fordern eine Angleichung der AUA-Gehälter an jene der deutschen Muttergesellschaft Lufthansa – das würde eine Anhebung um bis zu 40 Prozent bedeuten.
Verhärtete Fronten
Das Management bietet hingegen über zwei Jahre lediglich bis zu 18 Prozent mehr für Piloten und Flugbegleiter und plus 28 Prozent für Co-Piloten. Bei einer stärkeren Erhöhung der Gehälter wären die meisten AUA-Strecken unprofitabel, argumentiert die Unternehmensführung.
"Der Lufthansa-Konzern macht 2,7 Milliarden Euro Gewinn", bedient Aktionäre üppig mit Dividenden, es werden die Manager mit Prämien behaftet. Wer überbleibt, ist die österreichische Belegschaft, konterte Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida den Angriff der AUA-Chefin Annette Mann kürzlich in der ZIB2. "Es ist aus österreichischer Sicht inakzeptabel, dass allein die rot-weiß-rote Flagge auf der Heckflosse darüber entscheidet, ob man sich mit 40 Prozent weniger Einkommen zufriedengeben darf." Zudem, so Hebenstreit, würde die Geschäftsführung bei den Angeboten auch Prämienbestandteile einrechnen, die nie erreicht würden.
Auf den Punkt gebracht
- Die Verhandlungen über einen neuen Kollektivvertrag bei den Austrian Airlines wurden erneut vertagt, was die anhaltenden Streitigkeiten zwischen Management und Gewerkschaft widerspiegelt
- Während die Gewerkschaft eine Anpassung der Gehälter an die deutsche Muttergesellschaft Lufthansa um bis zu 40 Prozent fordert, bietet das Management deutlich weniger an und argumentiert, dass höhere Gehälter die Rentabilität der meisten AUA-Strecken gefährden würden