Gesundheit

Das müssen Schwangere zur Corona-Impfung wissen

Auch bei Schwangeren spricht alles für eine Corona-Impfung. Ein Top-Frauenarzt erklärt, was man dazu wissen muss.

Heute Redaktion
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Die Corona-Impfung wird auch Schwangeren empfohlen.
Die Corona-Impfung wird auch Schwangeren empfohlen.
iStock

Warum sollen sich schwangere Frauen gegen das Coronavirus impfen lassen?

Dr. Georg Braune: In einer Schwangerschaft gibt es meist leichte Corona-Verläufe. Aber es kommt auch zu sehr schweren Fällen – es sind schon Schwangere gestorben, Kinder auch. Daher ist eine Impfung während der Schwangerschaft ein sehr, sehr guter Schutz – vor einer Infektion oder zumindest vor einem schweren Verlauf. Klar ist: Erkrankt eine Schwangere schwer, kommt es zu einem riesigen Problem.

Wenn die Mutter an Covid-19 erkrankt, erkrankt auch das ungeborene Kind mit?

Das Miterkranken des Kindes sehe ich nicht als Problem. Aber etwas anderes ist den Menschen, vor allem Schwangeren, nicht ganz bewusst: Covid-19 ist eine Lungenerkrankung. Und das Gefürchtetste in der Geburtshilfe ist eine mangelhafte Sauerstoffversorgung des Kindes. Diese führt zu Schäden am Kind. Wenn die Schwangere durch die Covid-19-Erkrankung eine reduzierte Sauerstoffversorgung hat oder sogar auf der Intensivstation beatmet werden muss, sind die möglichen Folgen für das Kind gravierend.

Impfung nach zwölf Wochen

Wann ist der beste Zeitpunkt für eine schwangere Frau, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen?

Ich empfehle den Schwangeren eine Impfung nach der zwölften Schwangerschaftswoche. Zu diesem Zeitpunkt ist die Organentwicklung des Kindes abgeschlossen. Und man kann auch während der Stillzeit ohne Problem impfen.

Unterscheidet sich die Wirksamkeit der Impfung bei schwangeren und nicht schwangeren Frauen?

Nein, nichts weist darauf hin.

Macht die Impfung unfruchtbar? 

Die Falschmeldung, dass die Corona-Impfung das Risiko erhöht, das ungeborene Kind zu verlieren, hält sich hartnäckig. Was erwidern Sie?

Dass das schlicht und einfach Unsinn ist. Darauf gibt es keinerlei Hinweise, geschweige denn Daten. Es gibt keinen Fall, wo eine Impfung zu einem Abortus geführt hat. Auch nicht bei einer Impfung vor der Schwangerschaft.

Dr. Georg Braune
Dr. Georg Braune
Privat

Einige Frauen scheuen auch die Impfung, weil immer wieder behauptet wird, dass diese unfruchtbar machen kann? Was entgegnen Sie hierauf?

Das kann man mit Sicherheit ausschließen. Das beweisen die Beispiele von Frauen, die als zweimal Geimpfte problemlos schwanger wurden. Was aber nicht so besprochen wird: Corona kann unfruchtbar machen – wenn es sich negativ auf die Samenqualität auswirkt.

Geburten in Zeiten der Corona-Pandemie 

Mit der vierten Corona-Welle erhöhte sich auch die Zahl der schwangeren Frauen, die vor der Geburt positiv auf das Virus getestet wurden. In diesem Fall gelten auch bei der Entbindung erhöhte Schutzmaßnahmen. Die Hebamme muss in voller Schutzmontur arbeiten, Männer dürfen nicht in den Kreißsaal mit. Hat die werdende Mutter einen milden oder gar symptomfreien Corona-Verlauf, wird die natürliche Geburt in einer speziell für Covid-19-Patientinnen eingerichteten Abteilung durchgeführt. Bei massiveren Verläufen tendieren die Ärzte zum Kaiserschnitt, damit die Mutter nicht noch mehr belastet wird.

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