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Armutsexperte warnt: Schulstart wird zur Teuerungsfalle

Wenn die Schule wieder losgeht, müssen viele Familien wieder tiefer in die Tasche greifen. Die Diakonie schlägt daher Alarm und fordert Hilfen.

Tobias Kurakin
Die Schule geht bald wieder los.
Die Schule geht bald wieder los.
PETER SCHNEIDER / Keystone / picturedesk.com

Bald startet in Österreich wieder die Schule. Für einige Familien ist das Ferienende aber kein Grund zur Freude, denn mit dem Schulalltag kommen neue finanzielle Belastungen auf einige Bürger zu. Die Diakonie fordert daher entsprechende Hilfeleistungen.

679 Euro pro Haushalt

"59.000 Volksschulkinder und 85.000 Kinder in der Unterstufe leben in einkommensarmen Haushalten", warnt der Sozialexperte der Diakonie Österreich, Martin Schenk. Eltern würden demnach oft über die großen Anschaffungen zu Schulbeginn klagen.

Schultasche, Sportbeutel, Hefte, Stifte, Malfarben und Handarbeitskoffer - schon ein einfaches Startpaket für die Schule kann 100 bis 300 Euro kosten. Hinzu kommen noch zusätzliche Kosten. Je nach Schultyp und Schulstufe müssen zum Beispiel Kopierkosten, Milchgeld oder auch Projekt- und Wandertage sowie Elternvereinsbeiträge finanziert werden. Laut letzter Schulkostenschätzung würden durchschnittlich 679 Euro pro Haushalt ausgegeben.

Die Diakonie appelliert nun Hilfestellungen zu leisten. "Wenn an der Schule ein guter Förderunterricht organisiert ist, dann kann der Druck auf privat finanzierte Nachhilfe deutlich gesenkt werden. Wenn es eine gute verschränkte Ganztagsschule gibt, dann reduziert sich die bezahlte Nachhilfequote weiters – zugunsten der Chancen armutsbetroffener Kinder“, analysiert Martin Schenk.

20 Prozent aller Eltern würden für ihr Kind gern Nachhilfe bekommen, viele davon (40 Prozent) können sich diese aber nicht leisten. Laut Schenk habe sich durch Corona das Problem der sozialen Ungleichheit weiter verschärft. Mittlerweile habe sich die Zahl der Kinder, die Nachhilfe brauchen, die Eltern sich aber keine leisten können, von 40.000 auf 195.000 vervielfacht.

Die Diakonie fordert daher die Anpassung der Schülerbeihilfe an die Teuerung. Zusätzlich Geld aus dem Corona-Fördertopf, für die Unterstützung von Schulveranstaltungen, nun Geld für einkommensschwache Familien bereitgestellt werden, um Chancengleichheit zu schaffen.

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