Smartphone-Box
Angst vor Lauschangriff – Benko hatte Handy-Abhörschutz
Einrichtung und Inventar von René Benkos Büro werden derzeit versteigert. Das fördert teils Kurioses über den Arbeitsalltag des Signa-Gründers zutage.
Die aktuell laufende Versteigerung des Büro-Inventars von René Benko aus der Wiener Zentrale der insolventen Signa Holding fördert Erstaunliches zutage. So ist unter den zu erwerbenden Artikeln auch ein sogenannter "Smartphone-Abhörschutz". Eine Box, in die man das Handy beispielsweise während heikler Verhandlungen hineingeben kann und so vor Lauschangriffen schützt.
Möglich, dass so etwas heute zur Grundausstattung von Topmanagern gehört. Ist trotzdem ein kurioses Detail der Büroausstattung in der Beletage des Palais Harrach in der Wiener City, wo Benko sein Büro und die Repräsentationsräume der Signa hatte.
Über 1.000 Objekte
Der Smartphone-Abhörschutz ist beim Online-Auktionshaus aurena.at, das die Signa-Versteigerungen durchführt, mit einem Rufpreis von 20 Euro ausgelobt – mittlerweile (Stand Freitagnachmittag) sind 400 Euro geboten. Der Zuschlag erfolgt am 29. Februar.
Über 1.000 Objekte aus der Beletage des Palais Harrach werden derzeit in mehreren Auktionen auf aurena.at versteigert: Das reicht vom Bürostuhl "Chancellor President" und den Besucherstühlen "Chancellor Visitor" über einen 78-flammigen Luster oberhalb der Prunkstiege bis hin zur Zigarrensammlung, Signa Porzellan sowie Bestecksets und Serviettenringen aus Silber. Auch die an der Wand montierten Signa-Logos können ersteigert werden.
BILDERSTRECKE – So sieht es im Benko-Büro aus
Jetzt kommt auch René Benkos Büro unter den Hammer
Mitbieten kann nach Registrierung jeder. Die Zuschläge erfolgen ab 24. Februar.
Zuvor wurden bereits 1.117 Positionen aus der Signa-Zentrale versteigert – "Heute" berichtete. Der Andrang war groß – sogar Klobürsten, Mistkübel und Signa-Fußmatten gingen teils weit über den Rufpreisen weg. Der riesige Benko-Konferenztisch wechselte um stolze 37.500 Euro den Besitzer.
Der Insolvenzverwalter der Signa Holding, der Anwalt Christof Stapf, versucht derzeit alles zu Geld zu machen oder zu schließen, was für den Fortbetrieb des Unternehmens im Sanierungsverfahren nicht unbedingt notwendig ist. Unter anderem wurde auch der Firmenjet bereits verkauft.
Signa-Zentrale Anfang März weg
Die Erlöse aus den Versteigerungen des Signa-Büroinventars fließen teils in die Begleichung von Mietschulden. Mit Anfang März wird der Firmensitz der Signa Holdig im Palais Harrach aufgegeben. Die Räumlichkeiten gehen an den Vermieter zurück.