Hinter den Kulissen
Beim Pleite-Benko im Büro – zu Besuch im Signa-Reich
Im Zuge der Versteigerung der Signa-Utensilien im Benko-Büro wurde zur Besichtigung geladen. "Heute" schlüpfte mit in die prunkvollen Palais-Räume.
Roter Teppich, überdimensionierte Fußmatten mit Signa-Logo – eine güldene Eingangstür: Das Benko-Büro punktet bekanntlich nicht mit Bescheidenheit. Trotzdem stürzte Renés Signa-Reich zuletzt im Zeitraffer in die totale Pleite – Und das gesamte Mobiliar der City-Zentrale im Palais Harrach landete unterm Hammer.
Für teils verwelkte Topfpflanzen (es scheint bei Signa nicht mal mehr fürs Wasser zu reichen), kupferne Klobürsten und die besonders begehrten Fußabstreifer überbieten sich die Interessenten im Internet. Die Preise schossen bereits in abstruse Höhen. Aber auch für die großen Brocken der Benko-Einrichtung, wie den ovalen Office-Präsidententisch und edle Samt-Sofas sammelten sich am Donnerstag ab 13 Uhr dutzende Mitbieter vor dem Gebäude.
20 Besucher pro Slot, strenges Film- und Fotoverbot
Straff organisiert, verteilte der steirische Versteigerer "Aurena" an jeden Besucher einen Slot –inklusive Erkennungsbändchen. Gruppen zu je 20 Personen wurden im Eiltempo durch die Räumlichkeiten geleitet. Drinnen herrschte strengstes Film- und Fotoverbot, wohl auf Wunsch der Signa-Gruppe, die offenbar keine weitere Medienberichterstattung wünscht – tja.
Im Inneren war der Glanz der Blütezeit des Benko-Imperiums noch nicht verblasst. Marmorierte Tische und der edle Empfangsbereich mit polierten Türklinken strahlten mit den vielen Schaulustigen um die Wette – am Ende war die Erkundungstour (10 Minuten) aber doch kleiner als gedacht (genauso wie Benkos Geschäftssinn) und endete mit einer Enttäuschung. Für "Heute" reichte es nicht mal für eine armselige, vertrocknete Zimmerpflanze – unser Gebot von saftigen 35 Euro wurde tatsächlich übertrumpft. Von jemandem, der offenbar bereit ist, weit mehr als wir in die immerhin größte Pleite der zweiten Republik zu investieren.