Kletterer & Familienmensch
10 Fakten über René Benko, die du noch nicht kennst
"Heute" verrät, wie der Mensch Benko tickt und holt Überraschendes aus dem Leben des gefallenen Immo-Tycoons ans Licht.
Der Name René Benko ist derzeit einer der meistgenannten in den Medien; die Milliarden-Pleiten im Immobilienreich des Tirolers sind Gesprächsstoff Nummer 1. Benko selbst hat sich seit Beginn der Signa-Insolvenzen nicht öffentlich gezeigt – allerdings hat er sich auch vorher schon sehr rar gemacht.
Über den Privatmenschen Benko kommt wenig ans Licht, das ist ihm wichtig. Bekannt ist, dass er einen Hang zum Luxus hat, gerne auf die Jagd geht, italienische Sportwagen mag, eine 60-Meter-Yacht, einen Privatjet und mehrere Luxusvillen besitzt.
"Heute" verrät dir aber hier zehn Fakten über den 46-Jährigen, die dich überraschen werden.
René Benko - Fotos zeigen ihn privat wie nie:
1. FAMILIE
René Benko wurde 1977 in Innsbruck geboren – sein Vater war Gemeindebeamter, seine Mutter Kindergärtnerin. Er hat eine vier Jahre jüngere Schwester. Die vierköpfige Familie lebte in einer 60-Quadratmeter-Wohnung. Seine Schwester Verena arbeitete später im Vorzimmer des Bruders.
2. SPORTKLETTERER
Als Jugendlicher trug Benko lange Haare. Er war ein schlaksiger Bursche, der vor allem eines im Kopf hatte, wie Mitschüler erzählen – sein großes Hobby Klettern. Dem Kletterverband zufolge erreichte René Benko als 14-Jähriger bei der Jugend-Weltmeisterschaft im Sportklettern 1992 in Basel den 9. Platz. Außerdem war er österreichischer Jugendstaatsmeister im Hallenklettern.
3. KEINE MATURA
Benko besuchte die HAK in Innsbruck, soll ein guter Schüler gewesen sein – allerdings fing er schon während der Schulzeit an, sich im Immobilien-Business zu engagieren und blieb immer häufiger dem Unterricht fern. Wegen zu vieler Fehlzeiten wurde er nicht zur Matura zugelassen; er schmiss daraufhin mit 17 Jahren die Schule.
4. AWD-KEILER
Neben der Schule absolvierte der Teenager Benko einen Grundlehrgang beim auf Geldanlage-Produkte spezialisierten Strukturvertrieb AWD. Für den Job eines AWD-Keilers war kein Schulabschluss oder Studium nötig – wer gut und überzeugend reden konnte, hatte dort die Chance auf gutes Geld durch Provisionen. Ein Verkaufstalent war Benko seit je. Tatsächlich gearbeitet dürfte Benko beim AWD aber nicht haben.
5. PRAKTIKUM BEI BAUMEISTER
Bei einem Baumeister, der eine kleine, auf Dachbödenausbau spezialisierte Immobilienfirma hatte und den er vom Klettern kannte, machte Benko schon während der Schulzeit ein Praktikum. Dort lernte er als Mädchen für alles das Immobilienentwicklungsgeschäft von Grund auf kennen und roch Lunte. Noch als Schüler verdiente Benko in Innsbruck gutes Geld mit dem Ausbau von Dachböden zu Luxuswohnungen. Seinen finanziellen Erfolg stellte Benko schon damals gern zur Schau – Schulkollegen berichteten gegenüber dem "Falter" von Goldketten und einem geleasten Ferrari.
6. ERSTER DEAL
Seinen ersten großen Deal machte Benko im Jahr 1997 mit dem Erwerb einer Kaufoption auf Anteile des Wellnesshotels Lanserhof bei Innsbruck und deren gewinnbringendem Weiterverkauf an den Kitzbühler Hotelier Christian Harisch. Mit gerade mal 20 war Benko danach Schilling-Millionär.
7. ERSTER INVESTOR
Bei einer Wohnungsbesichtigung am Naschmarkt in Wien lernte Benko Karl Kovarik kennen, den (inzwischen verstorbenen) Erben der Stroh-Tankstellen. Der wurde Benkos erster Investor. Kovarik kaufte sich im Jahr 2001 mit einem zweistelligen Millionenbetrag in Benkos erstes Unternehmen Immofina ein. 2006 wurde aus der Immofina die Signa.
8. PRIVATLEBEN
Seit 2010 ist René Benko in zweiter Ehe verheiratet mit Ex-Model Nathalie Benko (geborene Sterchele). Die gebürtige Schweizerin ist sechs Jahre jünger als René Benko. Das Paar hat drei gemeinsame Kinder. René Benko hat aus erster Ehe (geschieden 2005) noch eine Tochter – Laura, nach ihr ist eine der Privatstiftungen des Immo-Milliardärs benannt. Benko gilt als ausgesprochener Familienmensch – seine Familie sei sein "Ruhepol", ließ er einmal wissen.
9. ZWEITAUSEND TERMINE
Benkos Arbeitstag beginnt um 5.30 Uhr und geht bis Mitternacht, ist aus seinem Umfeld zu hören. 2.000 Termine absolviere er im Jahr, sagte der Signa-Gründer einmal. Selbst für seine Frau und die vier Kinder soll es Eintragungen im Terminkalender geben.
10. LEBENSMOTTO
Don’t think big, think bigger – zu deutsch: Denke nicht groß, denke größer. Dieser Satz gilt als Benkos Lebensmotto, mit dem er Geschäftspartner und Investoren oft in den Bann zog. "Aufgeben" galt für den Tiroler nie als Option, erzählen Wegbegleiter. Mit der Signa-Milliardenpleite und dem Zerbröseln seines selbst aufgebauten Immo-Imperiums hat es jetzt allerdings einen ordentlichen Dämpfer für Benko gesetzt.
