Edle Tropfen um 550 Euro
Niederösterreicher ersteigert Benkos "Gusenbauer"-Wein
Das Räumungskommando rollte bei Benko an. Martin (60) aus NÖ sicherte sich beim Signa-Abverkauf erlesene Weine, die auch Gusenbauer geschmeckt hätten.
Neben Klobürsten, Fußmatten und sündteuren Signa-Möbeln landete auch der gut sortierte Weinkeller von Pleite-Milliardär René Benko unterm Hammer. Am Mittwoch musste alles raus aus der Signa-Zentrale in der Wiener City, auch knapp 600 Liter erlesener Rebensaft aus Frankreich, Italien und 72 "sündige" Rote aus dem Burgenland ("Peccatum" – zu deutsch: Sünde).
Während der gelederte Konferenztisch (Schätzwert 200.000 Euro) von einem Unbekannten um 37.500 Euro erstanden wurde, freute sich Möbeldesigner Christian über einen Vitra-Stuhl aus dem prunkvollen Sitzungssaal. "Eine echte Wertanlage", meinte der kundige Käufer, der extra aus Vorarlberg angereist kam und fast 5.000 Euro für den Ledersessel auf den Tisch legte.
60-Jähriger kauft 9 Flaschen Wein um 550 Euro
Einen kleinen Anteil vom flüssigen Nachlass des zerrinnenden Immo-Imperiums schnappte sich Martin H. (60) aus St. Andrä-Wördern – er sicherte sich insgesamt 9 Flaschen feinen Wein. Dem Niederösterreicher schmeckte die Vorstellung, dass er nun edle Tropfen sein Eigen nennen darf, die Benko-Berater Alfred Gusenbauer sicher auch gerne gustiert hätte.
Das ließ der 60-Jährige sich einiges kosten: "Ich hab jetzt 3 Flaschen rot und 6 Flaschen weiß um 550 Euro gekauft", lachte er. "Damit will ich meinem Sohn zu seinem Geburtstag eine Freude machen", versprach der Familienvater.
Tatsächlich gilt als gesichert, dass Gusenbauer ab 2008 zu exklusiven Weinrunden bei René Benko geladen war. Dort wurden edelste Rebensäfte serviert. Die übriggebliebenen landeten in der Insolvenzmasse und wurden über die Plattform "aurena.at" zwangsversteigert.