Kein Mitleid mit Milliardär

Benko-Mitarbeiter: "Wir wurden um 2,8 Mio. € geprellt"

Dass René Benko zuletzt als "gebrochener Mann" beschrieben wurde, bringt ehemalige Signa-Mitarbeiter in Rage. Sie fühlen sich über den Tisch gezogen.

Christian Tomsits
Benko-Mitarbeiter: "Wir wurden um 2,8 Mio. € geprellt"
René Benko’s Signa soll seinen Mitarbeitern insgesamt 2,8 Millionen Euro vorenthalten haben.
Sabine Hertel/picturedesk.com

Die krachende Signa-Pleite brachte René Benko große Aufmerksamkeit und jede Menge Häme. Seine mutmaßlichen Steuertricks sowie verdächtige Geldtransfers kurz vor der Insolvenz lösten breite Empörung aus – und beschäftigen inzwischen auch die WKStA.

Was für seine Ex-Mitarbeiter jedoch das Fass zum Überlaufen brachte, war, als der schwerreiche Immo-Tycoon von Vertrauten zuletzt als "gebrochener Mann" bezeichnet wurde.

Darüber, dass der Selfmade-Milliardär nicht der Geschäftsführer gewesen sein will, kann die Ex-Belegschaft in Wien nur milde lächeln. Der eigens für Benko eingerichtete Prunkteil im 1. Stock der Signa-Zentrale war riesig. Und dem Vernehmen nach platzte der Big-Boss, mit dem alle per Du waren, auch immer wieder in die Wiener Büros "seiner" Mitarbeiter – "auch wenn er meistens von seinen Assistenten und Bodyguards gut abgeschirmt worden ist", packt ein Ex-Angestellter in "Heute" aus.

Wie der Wiener (der anonym bleiben möchte) offenlegt, betreffen die Insolvenzen innerhalb der Signa-Gruppe "zahlreiche Mitarbeiter gleich mehrfach". Nicht nur, dass Mitarbeitern der Signa die Gehälter nicht mehr ausbezahlt wurden – Benkos Unternehmen zahlten auch an Mitarbeiter verkaufte Aktienpakete der Signa Prime nicht mehr aus – auch jenen Angestellten, die die Wertpapiere schon im Sommer 2023 aufgrund der Unsicherheit abstießen.

Und dabei soll es um eine stattliche Summe gehen. Ganze 2,8 Millionen Euro wären offen –"um die wurden wir geprellt!" Für große Investoren sei das wahrscheinlich nur ein lächerlicher Betrag, "doch für viele ehemalige Signa-Mitarbeiter ist das eine Frage der Existenz", betont der Ex-Angestellte.

Er und dutzende Mitstreiter kämpfen nun gemeinsam mit einer Wiener Anwaltskanzlei um ihr Geld. Auch in Deutschland hätten sich zahlreiche Ex-Mitarbeiter bereits zusammengetan. 

Gefühlt wurden auch wir von Benko über den Tisch gezogen!
Ex-Signa-Mitarbeiter
über ihren Ex-Chef

"Egal wann man verkauft hat, man wurde nur hingehalten und bekam keine Informationen. Bis heute hat keiner der Mitarbeiter sein Geld bekommen", legt der Ex-Mitarbeiter nach. Die Aktien seien treuhändisch von der "Signa Mitarbeiterbeteiligungs GmbH" verwaltet worden, die nun auch auf der Gläubigerliste der Signa-Prime auftaucht. Sein Fazit: "Gefühlt wurden auch wir von Benko über den Tisch gezogen!" Die Unschuldsvermutung gilt.

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    Bundesheer / OTS

    Auf den Punkt gebracht

    • Ehemalige Signa-Mitarbeiter fühlen sich um 2,8 Millionen Euro geprellt und sind empört über die Beschreibung von René Benko als "gebrochener Mann"
    • Sie kämpfen gemeinsam mit Anwälten um ihre offenen Beträge aus den Aktienpaketen und betonen, dass keiner der Mitarbeiter bisher sein Geld erhalten hat
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