Gesundheit

An diesem Wochentag sterben die meisten am Herzinfarkt

Eine neue Studie zeigt, dass tödliche Herzinfarkte vermehrt zu Wochenbeginn auftreten. Zwei Gründe werden vermutet. 

Sabine Primes
Zu den Symptomen eines Herzinfarkts zählen Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Übelkeit, Magenschmerzen, Herzklopfen, Angstzustände, Schwitzen und Schwindelgefühl, obwohl Frauen seltener unter Brustschmerzen leiden.
Zu den Symptomen eines Herzinfarkts zählen Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Übelkeit, Magenschmerzen, Herzklopfen, Angstzustände, Schwitzen und Schwindelgefühl, obwohl Frauen seltener unter Brustschmerzen leiden.
Getty Images/iStockphoto

Die Rückkehr aus dem Wochenende in die Arbeitswoche fällt manchen leichter, anderen schwerer. Neue Forschungsergebnisse aus dem Vereinigten Königreich deuten darauf hin, dass Montage sogar tödlich sein können, denn tödliche Herzinfarkte treten montags häufiger auf als an jedem anderen Tag der Woche.

Ärzte des Belfast Health and Social Care Trust und des Royal College of Surgeons analysierten Daten von 10.528 Patienten aus ganz Irland, die zwischen 2013 und 2018 mit einem ST-Strecken-Hebungs-Myokardinfarkt (STEMI) in Krankenhäuser eingeliefert wurden. Ärzte betrachten den STEMI als die schwerste Form des Herzinfarkts, der auftritt, wenn eine große Koronararterie vollständig blockiert wird. Zu den Symptomen zählen Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Übelkeit, Magenschmerzen, Herzklopfen, Angstzustände, Schwitzen und Schwindelgefühl, obwohl Frauen seltener unter Brustschmerzen leiden.

Risiko 13 Prozent erhöht

Das Forschungsteam beobachtete einen Anstieg der STEMI-Raten zu Beginn der Arbeitswoche, wobei die Raten an einem Montag ihren Höchststand erreichten. Interessanterweise wurden auch an einem Sonntag höhere STEMI-Raten als erwartet beobachtet. Die Analyse der Krankenakten zeigte, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Herzinfarkt auftritt, am ersten Tag der Arbeitswoche um 13 Prozent höher ist. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich auf der Konferenz der British Cardiovascular Society (BCS) vorgestellt.

Vermutete Gründe

Bislang konnten Wissenschaftler das Phänomen noch nicht vollständig erklären. Frühere Studien haben gezeigt, dass Herzinfarkte montags wahrscheinlicher sind, was auf einen Zusammenhang mit unserem Schlaf- und Wachzyklus des Körpers, hindeutet. Auch auf ein dauerhaft erhöhtes Stresslevel könnte es zurückzuführen sein, da der Druck, den man schon am Sonntag verspürt, die Hormone Adrenalin und Cortisol im Körper ansteigen lässt. Das erhöht den Blutdruck und die Blutgerinnung und damit das Risiko eines Herzinfarktes. 

"Wir haben eine starke statistische Korrelation zwischen dem Beginn der Arbeitswoche und der Häufigkeit von STEMI gefunden. Dies wurde schon früher beschrieben, bleibt aber ein Kuriosum. Die Ursache ist wahrscheinlich multifaktoriell, aber basierend auf dem, was wir aus früheren Studien wissen, ist es vernünftig, ein zirkadianes Element (Schlaf- und Wachzyklus, Anm.) zu vermuten", erklärt Dr. Jack Laffan, der die Forschung am Belfast Health and Social Care Trust leitete, in einer Medienmitteilung.

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