Wann starb Roland D.?

Amokjäger tot – Fund bei Leiche könnte alles ändern

Der mutmaßliche Doppelmörder Roland D. wurde am Samstag tot im Wald entdeckt. Die Obduktion warf neue Fragen auf. Gibt es bald doch mehr Antworten?

Amokjäger tot – Fund bei Leiche könnte alles ändern
Ein Fund bei der Leiche von Roland D. könnte nun neue Aufschlüsse geben. (Foto links Symbolfoto)
iStock, Picturedesk

Das Rätselraten um den toten Amokjäger Roland D. geht weiter. Am Samstag wurde die Leiche des Gesuchten in einem Waldstück bei Partenreit im Mühlviertel gefunden – 120 Stunden, nachdem der Verdächtige zwei Männer kaltblütig erschossen haben soll.

Die Leiche von Roland D. wurde in unwegsamem Gelände mit Hilfe eines Traktors untersucht, es wurden Spuren gesichert. Dann wurde der Tote per Seil und Helikopter aus dem Wald geholt und zur Gerichtsmedizin nach Salzburg gebracht.

Hier wurde die Leiche gefunden:

In der forensischen Abteilung wurde die Leiche untersucht. Mit Hochspannung wartete die Öffentlichkeit am Montagnachmittag auf das Ergebnis - und wurde enttäuscht. Ergebnis: Roland D. starb an einem Kopfschuss aus einer Schrotflinte. Diese wurde neben dem Toten gefunden. Weiterhin völlig unklar ist aber, wann Roland D. wirklich starb.

"Der Todeszeitpunkt konnte nicht erhoben werden", heißt es laut Staatsanwaltschaft Linz von der Gerichtsmedizin. Brisant. Denn die Polizei berichtete nach dem Fund der Leiche, dass der Wagen des Flüchtigen noch nicht lange dort gestanden haben könne. Man berief sich auf einen Zeugen, der in der Nacht zuvor ein Auto in Richtung des Waldstückes fahren sehen habe. Das Areal selbst sei zuvor durchsucht worden.

Die Bilder vom Tatort im Mühlviertel

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    Am 28. Oktober 2024 früh am Morgen startete eine Bluttat, von der selbst erfahrene Ermittler mittlerweile sagen, dass sie noch nie etwas "Vergleichbares erlebt" hätten.
    Am 28. Oktober 2024 früh am Morgen startete eine Bluttat, von der selbst erfahrene Ermittler mittlerweile sagen, dass sie noch nie etwas "Vergleichbares erlebt" hätten.
    Wolfgang J. Hofer

    Doch kann es sein, dass Roland D. sich schon unmittelbar nach den beiden Bluttaten selbst das Leben nahm und schlichtweg übersehen wurde?

    Rechtlich ist der Todeszeitpunkt irrelevant

    Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Ulrike Breiteneder, sagt gegenüber "Heute", dass es aus rein rechtlicher Sicht irrelevant sei, wann der Todeszeitpunkt genau eingetreten ist. Aber wäre es nicht interessant, wo Roland D. so lange war, falls er noch am Leben war? Laut Ermittlungsbehörden nein. "Es gibt keinerlei Hinweise, dass er womöglich Helfer hatte", so Breiteneder.

    "Heute"-Lokalaugenschein nach dem Fund der Leiche

    Allerdings könnte rein theoretisch eine weitere Untersuchung in Auftrag gegeben werden. Und zwar ein "forensisch-entomologisches Gutachten".

    Bei der Leiche wurden nämlich Maden gesichert. Diese könnten nun von Spezialisten untersucht werden. Dann könnte man den Todeszeitpunkt genauer eingrenzen. Der Linzer Entomologe Martin Schwarz erklärt in "Heute", dass es je nach der Art der Fliege unterschiedlich lange dauert, bis Larven entstehen.

    Das könnte die bisherigen Erkenntnisse in dem Fall über den Haufen werfen. Dass der zuständige Sachbearbeiter in der Sache aber tatsächlich ein weiteres Gutachten in Auftrag gibt, muss bezweifelt werden. Denn obwohl öffentliches Interesse an der Frage des Todeszeitpunktes bestehe, sei die Untersuchung rein rechtlich nicht so wichtig. Deshalb könne die Staatsanwaltschaft schwer ein weiteres teures Gutachten beauftragen, heißt es dazu.

    Die Bilder des Tages

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      Leserreporter

      Auf den Punkt gebracht

      • Der mutmaßliche Doppelmörder Roland D wurde tot in einem Waldstück gefunden, doch die Obduktion konnte den genauen Todeszeitpunkt nicht klären
      • Obwohl Maden an der Leiche gefunden wurden, die theoretisch den Todeszeitpunkt eingrenzen könnten, wird ein weiteres Gutachten aufgrund rechtlicher und finanzieller Gründe als unwahrscheinlich angesehen
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