Viele Gerüchte kursieren

Doppelmörder tot – diese 5 Fragen quälen die Ermittler

Tagelange Fahndung, tagelange Angst: Der Fund von Roland D.s Leiche am Samstag ist für das Mühlviertel eine Erlösung. Er wirft aber auch Fragen auf.

Lea Strauch
Doppelmörder tot – diese 5 Fragen quälen die Ermittler
Am Samstag bestätigte die Exekutive in einer Pressekonferenz den Tod des gesuchten Roland D. (56). Jetzt gehen die Ermittlungen weiter.
laumat.at / Matthias Lauber

Das Mühlviertel kommt jetzt endlich zur Ruhe. Was noch bleibt, sind viele Fragen. Nach Tagen der Angst gab es am Freitag endlich den zielführenden Fund – ausgerechnet in D.s (56) eigenem Jagdrevier.

Ein Jogger entdeckte das Fluchtauto. Jener silberne VW Caddy, nach dem intensiv im In- und Ausland gefahndet worden war. Am Samstag wurde dort schließlich auch D.s Leichnam gefunden.

So groß die Erleichterung im Mühlviertel nun auch ist, herrscht ebenso großes Rätselraten. Denn: Viele Fragen sind noch unbeantwortet, werden durch den Suizid womöglich immer offen bleiben.

Jäger lief Amok: Drei Tote im Mühlviertel

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    Am 28. Oktober 2024 früh am Morgen startete eine Bluttat, von der selbst erfahrene Ermittler mittlerweile sagen, dass sie noch nie etwas "Vergleichbares erlebt" hätten.
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    Wolfgang J. Hofer
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      Hatte Roland D. Helfer?

      Je länger die Ermittlungen dauern, desto mehr wird gemutmaßt. Im Bezirk kursieren bereits wilde Gerüchte. Unter anderem soll der Schütze demnach Helfer gehabt haben, die ihn womöglich versteckt haben. Seitens der Polizei hieß es am Sonntag gegenüber "Heute", dass es darauf derzeit keine Hinweise gebe.

      Aktuell erklären sich die Ermittler die Rückkehr von D. mit dem hohen Fahndungsdruck. Intensive Befragungen in seinem Umkreis hätten den Verdächtigen nervös gemacht. Der Leichnam wurde in der Nähe einer Höhle gefunden – könnte D. sich dort versteckt haben?
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      Wo war er die ganze Zeit?

      Die Polizei vermutet aktuell, dass das Auto erst in der Nacht auf Freitag wieder im Wald in der Ortschaft Partenreit abgestellt wurde. Laut Einsatzkommandant Markus Vorderderfler habe es einen Hinweis gegeben, wonach in den späten Abendstunden am Donnerstag ein Wagen in den Wald gefahren sei.

      Die Frage, wo sich D. die Tage zwischen Tat und Suizid aufgehalten hat, bleibt noch ungeklärt. War er bei Helfern untergekommen? Versteckte er sich die ganze Zeit im Bezirk? Weitere Befragungen und Spurensicherung am Fluchtauto sollen die Ermittlungen jetzt vorantreiben.
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      Hatte er ein drittes Opfer im Visier?

      Warum der 56-Jährige schließlich wieder zurück nach Arnreit gekommen war, beschäftigt vor allem die Anrainer. Eine Frau, sie wohnt in der Nähe von D.s Jagdrevier, vermutete gegenüber "Heute": "Er wollte noch einen Jäger verräumen, der H. (das zweite Mordopfer; Anm.) immer angestachelt hat." Zu einem dritten Attentat kam es zum Glück nicht.

      Sicher ist: Lange Streitigkeiten zwischen den Jägern dürften das Motiv für den Doppelmord sein. Eine Anzeige gegen den Verdächtigen wegen unwaidmännischen Verhaltens dürfte das Fass zum Überlaufen gebracht haben. "Dass es so eskaliert, hätte keiner gedacht", erklärte Rohrbachs Bezirksjägermeister Martin Eisschiel "Heute".
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      Hatte er ein Handy dabei?

      Während der fünf Tage dauernden Großfahndung gingen bei der Polizei über 400 Hinweise ein.  Schreckmomente gab es wegen angeblicher Sichtungen des Verdächtigen am Mittwoch fast zeitgleich in Krankenhaus in Wels und in der rund 300 Kilometer entfernten Gemeinde Oberpullendorf (Burgenland).

      Warum war es nicht möglich, D. einfach per Handy-Ortung zu finden? Den Versuch gab es selbstverständlich. Das Problem: Zwei vom Verdächtigen verwendete Telefone ließ er in seiner Wohnung zurück. Die Ortung blieb deshalb erfolglos. Hinweise auf weitere Geräte, die der Verdächtige während der Flucht bei sich hatte, gebe es bis jetzt noch nicht, so Staatsanwältin Ulrike Breiteneder zu "Heute".
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      Was passierte in seinen letzten Minuten?

      Aktuell deute laut Polizei alles darauf hin, dass D. Suizid begangen hat. Und das wohl erst am Samstag, kurz bevor er gefunden wurde. In unmittelbarer Nähe wurde eine Schrotflinte sichergestellt, der Leichnam wies eine Schussverletzung auf.

      Auch diese Frage ist noch nicht restlos geklärt. Denn: Die Einsatzkräfte haben keinen Schuss gehört. Mehr Antworten dürfte heute schon einmal die Obduktion von D. geben. Ein erstes Ergebnis soll noch im Laufe des Tages vorliegen. "Wir versuchen jetzt, alles, was passiert ist, lückenlos zu rekonstruieren", so Breiteneder.

    Suizidgedanken? Hol Dir Hilfe, es gibt sie.

    In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen - außer, Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.

    Wenn Du unter Selbstmord-Gedanken, oder Depressionen leidest, dann kontaktiere bitte die Telefonseelsorge unter der Nummer 142 – täglich 0-24 Uhr!

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      Weingartner-Foto / picturedesk.com

      Auf den Punkt gebracht

      • Nach tagelanger Fahndung und Angst wurde die Leiche von Roland D in seinem eigenen Jagdrevier gefunden, was im Mühlviertel für Erleichterung sorgte, aber auch viele unbeantwortete Fragen aufwirft
      • Ein Jogger entdeckte das Fluchtauto, und die Identität des Verdächtigen wurde per Fingerabdruck bestätigt, doch das Rätselraten um seine Taten und Motive bleibt bestehen
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