Politik

Ägypter verheiratet – kassierte 300.000 € Witwenpension

Die Regierung zog eine Bilanz über den Kampf gegen Sozialleistungsbetrug. Das sind die spektakulärsten Fälle:

Robert Zwickelsdorfer
Minister Karner (l.) und Brunner (beide ÖVP)
Minister Karner (l.) und Brunner (beide ÖVP)
Sabine Hertel

Seit 2018 gibt es die Taskforce "Sozialleistungsbetrug" im Bundeskriminalamt (BK). Seither konnte ein Gesamtschaden von 89 Millionen Euro ermittelt werden, zogen Innenminister Karner und Finanzminister Brunner Bilanz. Die Details:

Drei Hauptbetrugsfelder

Die meisten Fälle sind Ausgleichszahlungen zur Pension, obwohl die Bezieher im Ausland leben, Arbeitslosengeld trotz anderer Bezüge und Kinderbeihilfe durch gefälschte Geburtsurkunden.

14 Millionen Euro Schaden bis Juni

Allein im ersten Halbjahr 2023 wurden 2.218 Betrugsfälle mit 2.288 Verdächtigen angezeigt (+28 Prozent). Schaden: 14 Millionen Euro, so viel wie 2022 gesamt.

72 Prozent der Täter Ausländer

Top 5-Nationen: Afghanistan, Syrien, Ukraine, Serbien, Bosnien. Die spektakulärsten Fälle:

Vorgetäuschte Krankheit

Ein Serbe täuschte mehr als sechs Jahre eine starke Sehbehinderung vor, kassierte Sozialleistungen und Behandlungen. Schaden: 900.000 Euro.

Notstand trotz Wohlstand

Eine Bulgarin kassierte Notstandshilfe und hinterzog Abgaben, obwohl sie einen florierenden Parfümhandel betrieb. Der Schaden: eine Million Euro.

Heiratsschwindler

Ein gebürtiger Ägypter bezog mehr als 23 Jahre Witwenpension, obwohl er im Ausland wieder geheiratet hatte. Schaden: 300.000 Euro.

"Skrupellos"

"Es wird einem schlecht, wie skrupellos Betrüger vorgehen", sagt Gerald Tatzgern (BK) zu "Heute".

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