Kampf gegen Raserei
"Abzocke-Vorwurf" – Stadt verrät, wo Geheim-Radar steht
Immer öfter werden Lenker geheim geblitzt. Eine Stadt macht es anders: Sie veröffentlicht die Standorte der mobilen Radargeräte. Jetzt bilanziert sie.
Viele Gemeinden setzen im Kampf gegen Temposünder auf mobile Radargeräte. Besonders dabei: Sie sind unauffällig in unscheinbar wirkenden Pkw versteckt. Im hinteren Bereich der Fahrzeuge wurden Blitzer installiert, die durch die Scheibe fotografieren. Eingesetzt werden die Radarwägen vor allem in Wohngebieten, wo sie zwischen anderen Autos parken.
In Ried im Innkreis gibt es ebenfalls mehrere Radarautos. Im Unterschied zu Traun (Bez. Linz-Land) etwa – "Heute" hat berichtet – wird in der 12.500-Einwohner-Stadt der neue Standort jedes Monat bekannt gegeben. Auf der Website erfahren Lenker, wo genau geblitzt wird: Seit Jahresbeginn sind die mobilen Messeinheiten in der Josef-Kränzl-Straße und in der Weberzeile positioniert. "Heute" hat mit Thomas Zeilinger gesprochen. Laut dem Leiter der Stadtpolizei sind derzeit zwei mobile Radar- bzw. Lasergeräte stationiert.
Mobile Radargeräte in Ried
Warum werden die Standorte in der Innviertler Stadt bekanntgegeben? "Ried will sich nicht verstecken, um nicht dem Vorwurf der Abzocke ausgesetzt zu sein."
Radargeräte im Einsatz
Radargerät sorgen regelmäßig für Aufregung bei vielen Autofahrern. Die einen finden es gut, dass die Geschwindigkeit genau überprüft wird, andere sehen darin eine Abzocke. Fakt ist: Die Geräte werden immer besser und genauer, es passieren immer weniger Fehler bei der Aufnahme.
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Weniger Autolenker geblitzt
"Die Radargeräte wirken. Seit Jahren gehen die Zahlen der geblitzten Fahrzeuglenker zurück. Bis zu zehn Prozent pro Jahr", zeigt sich Zeilinger zufrieden. Zirka 2.000 Raser würden monatlich im Schnitt im gesamten Stadtgebiet geblitzt – inklusive fixer Anlagen. Schnellfahrer, die wie in Traun mit über 100 km/h durcheinen Tempo-30-Abschnitt brettern, gebe es hingegen nicht: "Die höchste gemessene Geschwindigkeit in einer 30er-Zone lag im Jahr 2023 bei 75 km/h."
„Seit Jahren gehen die Zahlen der geblitzten Fahrzeuglenker zurück. Bis zu 10 Prozent pro Jahr.“
"Diese Radargeräte sorgen für mehr Verkehrssicherheit", zieht Bürgermeister Bernhard Zwielehner (ÖVP) eine positive Zwischenbilanz. Was passiert, wenn ein Lenker vom Radar erwischt wird? Dann gehen die Daten automatisch an die Bezirkshauptmannschaft, die die Strafen ausstellt. Die Einnahmen wandern zu 100 Prozent an die Stadt. Manche Gemeinden erwartet demnach ein wahrer Geldsegen.