Radar-Offensive

Karte zeigt, wo in Wien bald neue Blitzer stehen

Auf Wiens Straßen werden bald bis zu 40 neue Kameras installiert, um Raser auch auf Gemeindestraßen zu überführen.

Leo Stempfl
Karte zeigt, wo in Wien bald neue Blitzer stehen
Auch am Gürtel sind neue Kameras geplant.
Helmut Graf

Alleine vergangene Woche gab es auf Österreichs Straßen sechs Verkehrstote, 2023 waren es insgesamt 396. Hauptursache ist dabei oftmals nichtangepasste Geschwindigkeit.

In der Bundeshauptstadt Wien ein großes Problem ist die Raser- bzw. Roadrunner-Szene. Überwiegend junge Menschen, die sich mit teils aufgemotzten Autos treffen, planlos durch die Gegend fahren und auf Strecken wie dem Gürtel, der Höhenstraße oder der Triester Straße ordentlich aufs Gas drücken. Nicht selten kommt es dabei zu tragischen Verkehrsunfällen, bei denen die jugendlichen Lenker oder gar Unbeteiligte zu Tode kommen.

Die Raser lassen sich dabei auch von höheren Strafen, wie sie die Bundesregierung eingeführt hat, nicht abschrecken. Die Stadt Wien versucht es deswegen mit neuen Radar-Boxen und Kameras – "Heute" berichtete.

160 km/h am Ring

"Mit rücksichtlosen Duellen und schwindelerregenden Geschwindigkeiten mitten im Ortsgebiet wie 160 km/h am Ring sind Straßenrowdies und illegale Straßenrennen leider auch in Wien bedrohliche Realität", sagte in diesem Zusammenhang Mobilitätsstadträtin Ulli Sima. "Das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer betreffend die Gefährlichkeit von Rasen muss angehoben und Straftäter müssen konsequent verfolgt werden", schließt sich der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl an.

Neben den bewährten Schwerpunktaktionen und bauliche Maßnahmen wie Betonleitwänden an beliebten Hotspots werden nun in Wien die Radarkontrollen verstärkt. Wien will nun die Gemeindestraßen in den Fokus rücken.

Auf welchen bei Rasern beliebten Strecken bald geblitzt wird, zeigt diese Karte:

Forderungs-Katalog

Als Ergänzung fordert die Wiener Stadtregierung weitere Schritte auf Bundesebene. Die Schaffung eines Straftatbestands "Verbotene Kraftfahrzeugrennen" soll nach deutschem Vorbild die bloße Teilnahme an illegalen Rennen mit bis zu zwei Jahren Haft bestrafen. Durch die standardmäßige Auslesung der elektronischen Fahrzeugdaten sollen jene Straßenrennen-Teilnehmer überführt werden.

In Fälle von Extrem-Rasern soll es auf deren Kosten zur verpflichtenden Installation von Geschwindigkeitsbegrenzern kommen. Letztlich wird ein bundesweit einheitliches Verwaltungsstrafregister gefordert, um Wiederholungstäter über die Grenzen der Bundesländer hinweg zu identifizieren und dadurch stringente Verwaltungsstrafverfahren führen zu können.

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