Neue Enthüllungen
"90-Millionen-Geschenk" – so lief Benkos Steuertrick
Laut "Bild"-Informationen soll sich Rene Benkos Signa-Konzern auch in Deutschland zig Millionen Euro Steuergeld gesichert haben – ohne es zu brauchen.
Seit am 29. November die Signa-Holding mit einem Schuldenberg von fünf Milliarden Euro Insolvenz anmeldete, bricht René Benkos Finanz-Imperium nach und nach in sich zusammen. Außerdem werden immer mehr Details bekannt, wie der Tiroler Unternehmer in rasanter Geschwindigkeit ein milliardenschweres Immobilien-Imperium aufbauen konnte. Akten, welche der "Bild"-Zeitung vorliegen, belegen nun, dass er sich auch beim deutschen Steuerzahler bediente.
"Einmaliges Geschenk der Regierung"
So erhielt Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) zwischen 2020 und 2022 Kredite in der Höhe von 680 Millionen Euro. Auch die Luxuskaufhäuser der KaDeWe-Gruppe, die Signa mit einem Co-Investor betreibt, sollen von großzügigen Staatshilfen profitiert haben. Dem Bericht zufolge, wog das Management im Sommer 2020 das Corona-Angebot ab, eine Bürgschaft von Bund und Ländern für einen Millionenkredit bei der Großbank BNP zu nutzen. Staatshilfen, die gar nicht nötig gewesen wären. "Aktuell kein Liquiditätsproblem", so ein interner Vermerk.
Dennoch stimmte Benko persönlich für das staatliche Geschenk. Immerhin sprach der "flexible Zugriff" auf bis zu 90 Millionen Euro klar dafür. Intern wurde dies als "once in a lifetime gift by the German state", also "einmaliges Geschenk der deutschen Regierung", tituliert.
Benko nutzte politische Einflussnahme
Wie die "Bild am Sonntag" berichtet, schonte die Bürgschaft auch die Liquidität von Signa & Co. beträchtlich. Um sich diesen Vorteil zu sichern, nutze man auch "politische Einflussnahme", verraten die Akten.
Während also die deutsche Bundesregierung offiziell vorgab, tausende Arbeitsplätze zu erhalten, wurden im Hintergrund mit Millionen getrickst, um das ausgeklügelte Benko-System am Laufen zu halten. Kuriose Randnotitz: Die Wucher-Mieten, welche die KaDeWe-Gruppe und auch GKK zahlen musste, wodurch der Wert der Objekte in der Signa-Bilanz stark stieg, galten bei den Staatshilfen als "förderfähige Kosten".