Angriff auf besetzte Gebiete
50.000 Putin-Kämpfer bereit für neue Großoffensive
Das russische Militär hat an der Grenze zur Ukraine Soldaten zusammengezogen. Ziel sei es, die besetzten Teile der Region Kursk zurückzuerobern.
Bereitet Putin jetzt einen neuen Militärschlag gegen die ukrainischen Truppen auf russischem Staatsgebiet vor? Das russische Militär hat in der Grenzregion zwischen beiden Ländern 50.000 Soldaten zusammengezogen, berichtet die "New York Times" mit Verweis auf US-amerikanische sowie ukrainische Regierungsquellen. Sie sollen die von der besetzten Teile der russischen Region Kursk zurückerobern.
Ukrainische Beamte erwarten, dass der Angriff schon in den kommenden Tagen beginnen wird. Die Truppen dafür soll Russland Medienberichten zufolge nicht von aus anderen Schauplätzen im Ukraine-Krieg abziehen. Stattdessen sei die Armee aufstockt worden, heißt es.
Nordkorea-Soldaten sollen Russland zurückerobern
Brisant: Bei der Offensive soll auch ein Großteil der nordkoreanischen Unterstützertruppen zum Einsatz kommen, die seit Kurzem an russischer Seite kämpfen, "Heute" berichtete. Nordkorea hat laut US-Außenminister Antony Blinken über 10.000 Soldaten nach Kursk entsandt. Diese wurden mit russischen Uniformen und Ausrüstung ausgestattet - darunter Maschinengewehre, Scharfschützengewehre, Panzerabwehrraketen und Panzerfäuste.
Aktuell trainieren die Kämpfer von Diktator Kim Jong-un zwar mit den russischen Einheiten – kämpfen sollen sie dann aber in eigenen Einheiten. Im Gegenzug für die Unterstützung könnte Nordkorea die Entsendung von Raketen und Raketentechnologie sowie diplomatische Unterstützung Russlands erwarten, heißt es.
Bisher habe Russland nur mit Raketen und Artillerie versucht, die Ukrainer aus der Region Kursk zurückzudrängen. Nun will Putin offenbar weiter in die Offensive gehen, um wieder Herr über das komplette Staatsgebiet zu werden. Während über die beteiligten russischen Soldaten wenig bekannt ist, soll es sich bei den Kim-Kämpfern um Elitetruppen handeln, die aber keine Kampferfahrung haben.
US-Quellen gehen davon aus, dass Nordkorea und Russland bei ihrem Vorstoß schwere Verluste erleiden werden. Seit August 2024 läuft die Offensive im Verwaltungsbezirk Kursk. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg findet wieder ein Angriff auf russischem Territorium statt. Das erklärte Ziel der Ukraine ist es, Russland zu destabilisieren.
Fürchtet Russland "schwer berechenbaren" Trump
Es scheint, als wollte Russland mit der Kursk-Offensive noch vor dem Amtsantritt von US-Präsident Trump die Ukraine erheblich schwächen. Zwar hatte Trump der Ukraine mehrfach gedroht, die Waffenlieferungen einzustellen. Im Wahlkampf hatte er zudem angekündigt, den seit Februar 2022 andauernden Krieg "innerhalb von 24 Stunden" beenden zu können. Auf russischer Seite scheint man nun besorgt zu sein.
Kreml-Sprecher Peskov verwies nach der US-Wahl auf Trumps Unberechenbarkeit und sagte, die Zeit werde zeigen, ob sein Wahlsieg zu einem Ende des Konflikts führen werde. "Was als nächstes geschehen wird, ist schwer zu sagen", meinte Peskow. Trump sei "weniger berechenbar".
Auf den Punkt gebracht
- Das russische Militär hat in der Grenzregion zur Ukraine 50.000 Soldaten zusammengezogen, um eine neue Offensive zu starten, bei der auch nordkoreanische Truppen zum Einsatz kommen sollen
- Ziel ist es, die von der Ukraine besetzten Teile der Region Kursk zurückzuerobern, während Russland auf eine mögliche Destabilisierung durch die Ukraine und die unberechenbare Politik des neu gewählten US-Präsidenten Trump reagiert