Verfahren eröffnet
5 Milliarden Pleite! Doch Benko will nur Minimum zahlen
"Heute" hat jetzt alle Details aus dem Signa-Insolvenzantrag. Es ist die größte Pleite der Zweiten Republik. Wie es jetzt weitergeht:
Die Suche nach frischen Millionen ist gescheitert: René Benkos Signa Holding hat am Mittwoch Insolvenz angemeldet. Am Abend wurde vom Handelsgericht Wien das vom Unternehmen beantragte Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet, berichteten die Gläubigerschutzverbände KSV1870, Creditreform und Alpenländischer Kreditenverband (AKV).
Ziel des Verfahrens ist laut Aussendung der Signa die "geordnete Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs" sowie die "nachhaltige Restrukturierung des Unternehmens". Die Firma wird also nicht aufgelöst und liquidiert, sondern soll weitergeführt werden – in Eigenverwaltung, möglicherweise mit dem bestehenden Management also.
Dachgesellschaft insolvent
Betroffen von der Insolvenz ist vorerst die Dachgesellschaft (Signa Holding). Deren Geschäftsgegenstand ist die "Verwaltung und Führung der anderen Signa Gesellschaften", definiert es der AKV.
Insider halten es für möglich, dass es auch große Töchter wie die Signa Prime oder Signa Development beziehungsweise weitere Unterfirmen treffen könnte. Vorerst ist aber in Österreich "nur" die Signa Holding insolvent.
273 Gläubiger betroffen
Die Schulden der Signa Holding liegen dem Antrag zufolge bei rund 5 Milliarden Euro. Betroffen sind den Angaben des Unternehmens zufolge 273 Gläubiger. Zuletzt waren bei der Gesellschaft 42 Mitarbeiter beschäftigt.
Laut den Unterlagen verfügt die Gesellschaft über Aktiva mit einem Buchwert von 2,77 Milliarden Euro. Als sogenannter Liquidationswert – also möglicher Erlös aus der Veräußerung von Unternehmensvermögen – werden aber nur 314,3 Mio. Euro angegeben.
Die Überschuldung beträgt 4,94 Milliarden Euro, heißt es in der Creditreform-Aussendung.
Video – das sagen die Wiener über Benko:
Gesamte Gruppe mit 15 Milliarden Schulden
Für die gesamte Signa-Gruppe mit ihren rund 1.000 Unterfirmen wird von Schulden in Höhe von 15 Milliarden ausgegangen. Bei der Signa-Insolvenz handelt es sich jedenfalls um die größte Pleite der Zweiten Republik.
„Aus heutiger Sicht ist es seriös nicht einschätzbar, ob weitere Gesellschaften der Signa-Gruppe einen Insolvenzantrag stellen werden und es zu einem Dominoeffekt kommen wird“
Gläubiger bekommen 30 Prozent
Die Signa Holding bietet den Gläubigern eine Sanierungsplanquote von 30 Prozent zahlbar binnen zwei Jahren an. Das ist in einem Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung die gesetzlich vorgeschriebene Mindestquote.
Das Leben des René Benko in Bildern:
Zum Sanierungsverwalter wurde vom Gericht Rechtsanwalt Dr. Christof Stapf bestellt, zu seinem Stellvertreter Anwalt Mag. Michael Neuhauser. Im Zuge des Verfahrens muss der Sanierungsverwalter prüfen, ob der angebotene Sanierungsplan angemessen ist.
Der Zeitplan
Die erste Gläubigerversammlung findet am 19. Dezember statt. Die Prüfungstagsatzung ist am 29. Jänner 2024, über die Annahme des Sanierungsplans stimmen die Gläubiger am 12. Februar 2024 ab. Ihre Forderungen können Gläubiger bis 15.1.2024 über die Gläubigerschutzverbände anmelden.
Benkos Signa ist pleite
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