"Nur" noch 2,8 Milliarden
Benko-Absturz – sein Vermögen hat sich bereits halbiert
Anfang November stand Benko mit 5,6 Mrd. Dollar im Reichen-Ranking. Jetzt ist sein Vermögen schon auf die Hälfte geschrumpft.
René Benkos Immobilienkonzern Signa steht vor dem Zusammenbruch, es klafft eine riesige Finanzlücke. Ob das Unternehmen die Mega-Krise übersteht, ist ungewiss. Aber wie steht es um den Tiroler Selfmade-Milliardär selbst? Bröckelt ihm sein Vermögen weg?
Alles eine Frage der Perspektive. Fest steht: Der 46-Jährige musste bereits kräftig Federn lassen. Das US-Magazin "Forbes", das regelmäßig Rankings der reichsten Menschen der Welt durchführt, schätzte Benkos Vermögen Anfang November noch auf 5,6 Mrd. Dollar (5,1 Mrd. Euro). Aktuell, am 28. November, steht der Signa-Gründer nur mehr mit 2,8 Milliarden auf der tagesaktuellen Liste.
Absturz auf Reichenliste um 679 Plätze
Damit rutscht Benko auf der renommierten Milliardärs-Liste weit ab, auf Rang 1.104. Zuvor führte ihn "Forbes" auf Platz 425 der weltweit Reichsten. Ein Absturz um 679 Plätze!
Hintergrund: "Forbes" schätzt das Vermögen im Wesentlichen auf Basis der Firmenanteile. Benko hält direkt und indirekt über seine Familienstiftungen die Mehrheit an der Signa Holding, nämlich rund 66 Prozent. Durch die in den letzten Wochen immer offensichtlicher gewordene Schieflage der Signa ist der Wert des Immobilienkonzerns allerdings erheblich gesunken und damit sind auch Benkos Anteile weniger wert.
Signa-Anteile verlieren an Wert
Zudem trennte sich Signa im Zuge des verzweifelten Bemühens um flüssiges Geld von einigen Filetstücken – so wurden zuletzt laut "profil" knapp ein Viertel der Anteile an der Luxus-Einkaufsmeile "Goldenes Quartier" in der Wiener Innenstadt verkauft.
Wie viel Benko abseits der Signa-Anteile besitzt, ist nicht bekannt. Es dürften aber auch einige Signa-Immobilien in seinem Privatbesitz sein – wie etwa das Luxusresort "Eden Reserve" am Ufer des Gardasees. In Igls bei Innsbruck hat der gefallene Milliardär für sich und seine Familie das ehemalige Schlosshotel zu einem Luxus-Domizil umgebaut. Und dann wäre da auch noch das "Chalet N" am Arlberg, benannt nach Benkos Frau Nathalie, das er um 38 Millionen Euro bauen ließ und an betuchte Gäste auch vermietet (kostet rund 30.000 Euro pro Woche).
Der Absturz des Immo-Jongleurs
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Luxusvillen, Kunst, Yacht, Privatjet
Die private Kunstsammlung von Benko wird auf rund 30 Millionen Euro geschätzt – Teile davon, etwa das berühmte Picasso-Bild L' Etreinte, wirft er im Signa-Überlebenskampf jetzt auf den Markt. Ebenso seine 62-Meter-Luxusyacht "Roma", die für knapp 40 Millionen Euro zum Kauf angeboten wurde.
Alle Fotos – was bis jetzt zu Benkos Imperium gehört
Und dann gibt's da noch den Privatjet, mit dem Benko erst vergangenes Wochenende mit Familie zum Shopping-Trip nach Barcelona jettete. Der Neuwert des Fliegers Marke Bombardier Global Express liegt bei rund 70 Millionen Euro.
All das heißt: Selbst wenn die Signa komplett abstürzt, wird Benko nicht arm – wie auch der deutsche Wirtschaftsprofessor Gerrit Heinemann am Montagabend in der ZiB2 ausführte. Die Signa-Immobilien werden nicht komplett an Wert verlieren, auch wenn sie in den Büchern des Konzerns laut Experten viel zu hoch bewertet waren.
René Benko wird auch aus der aktuellen Krise wohl als Milliardär hervorgehen. Der Mann, der mit 20 seine erste Schilling-Million machte und mit 40 Euro-Milliardär war, bleibt wohl in jedem Fall einer der Reichsten im Land. Aus den Top 10 des Magazins "trend", das ihn im Sommer 2023 mit einem geschätzten Vermögen von 4,2 Mrd. Euro als achtreichsten Österreicher führte, wird er aber wohl herausfallen.