Welt
40 Grad und noch mehr – erste Hitze-Tote in Europa
Die Hitze hat Europa fest im Griff. Auf der iberischen Halbinsel und in Frankreich wurde bereits die 40-Grad-Marke geknackt – mit drastischen Folgen.
Bis zu 44 Grad Celsius wurden am Samstag in Frankreich und Spanien gemessen. Dass diese brütende Hitze nicht spurlos an Mensch und Tier vorübergeht, liegt auf der Hand. An einem französischen Badestrand hatte die Hitze nun aber die denkbar schlimmste Auswirkung. Wie mehrere Medien berichten, starben am Freitag zwei Senioren an einem französischen Badestrand.
Es waren offenbar dramatische Szenen, die sich abspielten. Laut Angaben des Senders "France Info" hatte sich ein 80-jähriger Mann am Strand von Pornichet im Westen des Landes in der prallen Sonne auf sein Handtuch gelegt. Als sich der Badegast nicht mehr bewegte, verständigten umliegende Personen den Notruf. Der Mann erlitt augenscheinlich einen Hitzschlag. Nur etwa zwei Stunden später starb ein 82-Jähriger im Wasser. Beobachter vermuten auf Grund des hohen Temperaturunterschiedes – 35 Grad in der Luft bzw. 16 Grad im Wasser – einen tödlichen Kreislaufzusammenbruch.
Die aktuelle Hitzewelle sei allerdings "erst der Anfang", erklärte Meteorologe Scott Duncan auf der Kurznachrichtenplattform Twitter.
Minister warnt vor Auswirkungen der Hitze
In Spanien werden demnach sogar Temperaturen um die 50 Grad Celsius befürchtet. Es handelt sich aktuell um die schlimmste Hitzewelle im Juni seit mehr als 70 Jahren. Am Samstag kletterten die Temperaturen auf 44 Grad. Zum Vergleich: Am Samstagnachmittag wurde an der Wetterstation in Innsbruck die höchste Temperatur gemessen. Die 32,7 Grad wirken dagegen, zumindest auf den ersten Blick, wie eine moderate Temperatur.
Doch der Schein trügt. Am Samstag reagierte auch das Gesundheitsministerium auf die bevorstehenden Höchstwerte auch in Österreich – bis zu 36 Grad werden erwartet. "Was für die einen mit Badespaß und Eis essen verbunden ist, ist für viele Menschen – vor allem Ältere und Menschen in Großstädten – eine große gesundheitliche Bedrohung. Mit steigender Temperatur wird das Herz-Kreislaufsystem stärker beansprucht. Dieses Gesundheitsrisiko darf nicht unterschätzt werden. Daher haben wir auch heuer wieder rechtzeitig das Hitzetelefon aktiviert", erklärte Gesundheitsminister Johannes Rauch in einer Aussendung.
Hitze und Gewitter im Anmarsch
Und wie geht es in Österreich weiter? Am Sonntag scheint im ganzen Land über weite Strecken die Sonne. Am Nachmittag bilden sich im westlichen Bergland Quellwolken und gegen Abend gehen hier einzelne, aber kräftige Hitzegewitter nieder. In den Alpen wird es leicht föhnig, im östlichen Flachland kommt lebhafter bis kräftiger Südostwind auf. Die Temperaturen steigen auf 29 bis 36 Grad Grad, die höchsten Werte sind vom Walgau und Inntal über Salzburg bis zur Eisenwurzen zu erwarten.
Der Montag beginnt meist sonnig, nur nördlich der Alpen ziehen bereits ein paar Wolkenfelder durch. Am Vormittag gehen in den Nordalpen erste Schauer nieder und auch sonst bilden sich im Berg- und Hügelland Quellwolken. Am Nachmittag nimmt die Gewitterneigung generell zu, örtlich sind auch kräftige Gewitter zu erwarten. Im Flachland gehen nur lokal Gewitter nieder, vor allem im Norden bleibt es bei lebhaft auffrischendem Westwind bis zum Abend oft noch trocken und sonnig. Die Temperaturen erreichen 28 bis 35 Grad.
Am Dienstag überwiegen im östlichen Bergland und im Südosten zunächst die Wolken und in der Steiermark sowie im Südburgenland gehen bereits in der Früh lokale Schauer oder Gewitter nieder. Sonst scheint bei nur harmlosen Wolken häufig die Sonne, im Laufe des Nachmittags nimmt die Gewitterneigung in den Alpen und im Süden neuerlich zu, örtlich besteht Unwettergefahr. Von Donauraum nordwärts bleibt es dagegen oft sonnig und trocken. Die Höchstwerte liegen zwischen 23 und 33 Grad.