Politik
4 Stunden in Hotel: Kränzchen der Regierung kostet 35.000 €
Wie aus einer parlamentarischen Anfrage hervorgeht, kostete die Austragung des Sommerministerrats im Hotel Schlosspark Mauerbach 35.205,07 Euro.
Rindercarpaccio, Tafelspitz und als süßer Abschluss Schlossparkkuppeln (wahlweise mit Vanille oder Marille) – und das in malerischem Ambiente. Die Bundesregierung gönnte sich im Juli eine Sommersitzung und ein gemeinsames Mittagessen aller Minister und Staatssekretäre mit Journalisten. Der Gusto auf vier Stunden in dem Wellness- und Seminarhotel vor den Toren Wiens ging ordentlich ins (Steuer-)Geld. Um zu erfahren, wie viel tatsächlich ausgegeben wurde, stellte Neos-Mann Nikolaus Scherak eine parlamentarische Anfrage an den Bundeskanzler Karl Nehammer bezüglich des "Sommerministerrats 2022".
Über 5.300 Euro für Verpflegung
Konkret ging es in der Anfrage darum, wieviel die Austragung des Sommerministerrats im Hotel Schlosspark Mauerbach sowie die Verpflegung und Anmietung der Räumlichkeiten kosteten.
"Zum Stichtag der Anfrage wurden Kosten in Höhe von 35.205,07 Euro abgerechnet, davon entfielen 5.382,84 Euro auf Verpflegung, für die Räumlichkeiten sind Kosten in Höhe von 13.300,01 Euro entstanden", heißt es aus dem Bundeskanzleramt.
"An Sorglosigkeit kaum zu überbieten"
Die Antwort sorgte bei den NEOS für heftige Kritik: "35.000 Euro für eine einzige Ministerratssitzung beim Fenster hinauszuwerfen, wenn die Sitzung wie alle anderen Ministerräte auch gratis im Bundeskanzleramt stattfinden hätte können, ist an Sorglosigkeit kaum mehr zu überbieten", erklärt der stv. NEOS-Klubobmann Niki Scherak gegenüber "Heute".
"Es gibt wahrlich bessere Möglichkeiten, Steuergeld auszugeben, als der Regierung einen sinnlosen Ausflug zu finanzieren. Denn notwendige Reformen wurden von ÖVP und Grünen auch in Mauerbach nicht auf den Boden gebracht."