Klimaschutz

1,9 Mio. Tonnen CO2 – Emissionen beim Fliegen gestiegen

Die klimaschädlichen Emissionen des Flugverkehrs sind 2022 wieder gestiegen. Der VCÖ kritisiert die Subventionierung des Flugverkehrs scharf.

Lydia Matzka-Saboi
Die klimaschädlichen Emissionen des Flugverkehrs in Österreich sind im Vorjahr wieder gestiegen.
Die klimaschädlichen Emissionen des Flugverkehrs in Österreich sind im Vorjahr wieder gestiegen.
Getty Images/iStockphoto

Die klimaschädlichen Emissionen des Flugverkehrs sind im Vorjahr in Österreich wieder gestiegen, um 640.000 Tonnen auf 1,9 Millionen Tonnen CO2. Sie lagen aber noch ein Drittel unter dem Höchstwert von 2019, also vor der Pandemie.

Angesichts der sich verschärfenden Klimakrise sind laut VCÖ verstärkte Gegenmaßnahmen nötig. Europa brauche mehr grenzüberschreitende Bahnverbindungen und die Steuerbefreiung von Kerosin sei abzuschaffen, forderte der VCÖ. Unternehmen seien gefordert, Geschäftsflüge zu vermeiden, etwa durch Videokonferenzen und die verstärkte Nutzung der Bahn.

Klimaschädliche Subventionen abschaffen

Eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis des Kerosinverbrauchs in Österreich zeigt, dass der Flugverkehr in Österreich im Vorjahr rund 1,9 Millionen Tonnen Treibhausgase verursacht und damit um 50 Prozent mehr als im Jahr 2021 ausgemacht habe. 2022 lag der Flugverkehr aber noch deutlich unter dem Höchststand von 2,99 Millionen Tonnen im Jahr 2019.

Ein Treiber für den Anstieg seien laut VCÖ die nach wie vor bestehenden Steuerbegünstigungen. So zahlen Flugkonzerne für Kerosin keine Mineralölsteuer. Damit werde der Flugverkehr in der EU stark gefördert, vor der Pandemie bezifferte eine Studie im Auftrag der EU-Kommission laut VCÖ diese Subvention mit rund 30 Milliarden Euro pro Jahr.

Dazu komme die Mehrwertsteuerbefreiung von internationalen Flugtickets, die vor der Pandemie in der EU rund 40 Milliarden Euro an Subventionen pro Jahr ausmachte. "Mit den Einnahmen aus der Kerosinsteuer sollten die grenzüberschreitenden Bahnverbindungen in Europa ausgebaut und verbessert werden", forderte VCÖ-Expertin Lina Mosshammer gegenüber der APA.

E-Fuels machen den Flugverkehr nicht klimaneutral

Der VCÖ fordert Fluggesellschaften dazu auf, den Ausstieg aus fossiler Energie zu beschleunigen. Aus erneuerbaren Energien synthetisch hergestelltes Kerosin, sogenanntes E-Kerosin, sei eine wichtige technische Option. Nur gelte es laut VCÖ zu bedenken, dass der aktuelle Kerosinverbrauch um ein Vielfaches höher sei, als in absehbarer Zeit E-Fuels zur Verfügung stehen würden.

"Auch deshalb ist es notwendig, den Flugverkehr zu reduzieren und dort, wo es effizientere Alternativen gibt, wie etwa im Pkw- und Lkw-Bereich, keine E-Fuels zu verwenden", sagte Mosshammer.

Zu beachten sei aber, dass auch E-Fuels den Flugverkehr nicht klimaneutral machen würden, denn negative Klimaeffekte etwa durch Kondensstreifen und Ozon würden auch mit den synthetisch hergestellten Treibstoffen weiter bestehen.

Ein Drittel der österreichischen Bevölkerung ab 16 Jahren fliegt nie, nur 14 Prozent fliegen mehrmals im Jahr und zwei Prozent mehrmals in der Woche. Der Rest fliegt einmal im Jahr oder seltener.

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