Weißwein besonders betroffen

Na Prost! So zerstört die Klimakrise unsere Weinernte

Unsere Winzer klagen über die schlechteste Weinernte seit 14 Jahren. Extremregen, Frost und Dürre ließ die 2024er-Ernte um ein Fünftel einbrechen.
Bernd Watzka
28.02.2025, 14:57

Schlimme Nachrichten für das Weintrinkerland Österreich (28 Liter pro Jahr und Naserl): Schwierige Witterungsbedingungen verhagelten den österreichischen Winzern im Vorjahr die Weinernte.

Ernte unter den Erwartungen

Durch den Klimawandel verstärkte Spätfröste, Trockenheit sowie Starkniederschläge ließen die Weinproduktion 2024 im Vorjahresvergleich um ein Fünftel auf knapp 1,9 Millionen Hektoliter einbrechen, so die Statistik Austria.

Dies entspricht dem niedrigsten Wert seit 14 Jahren. Erwartet wurden von der Landwirtschaftskammer im vergangenen Herbst zumindest noch rund zwei Millionen Hektoliter, wie der ORF berichtete.

Immer weniger Weißwein

Besonders stark fiel der Rückgang mit minus 22 Prozent auf 1,3 Millionen Hektoliter bei Weißwein aus. Bei Rotwein sank die Produktion im Vergleich zu 2023 um 13 Prozent auf knapp 580.000 Hektoliter. Insgesamt blieb die Produktionsmenge von Weiß- und Rotwein auch um 22 Prozent unter dem Fünfjahresschnitt.

Immerhin pendelte sich der Weinbestand per Ende Juli 2024 mit drei Millionen Hektolitern auf dem Niveau des vorjährigen Höchststandes ein, schrieb die Statistik Austria.

Stärkster Rückgang in Niederösterreich

Die Produktionsrückgänge betrafen alle größeren Weinbaugebiete in Österreich. Den stärksten Dämpfer setzte es in Niederösterreich, wo die Produktion gegenüber 2023 mit knapp 1,2 Millionen Hektoliter um 23 Prozent geringer ausfiel.

Steiermark erwischt es schlimm

Die Steiermark verzeichnete ein Minus von 16 Prozent auf knapp 160.000 Hektoliter, im Burgenland ging die Ernte um 14 Prozent auf rund 500.000 Hektoliter zurück. Vergleichsweise moderat fiel das Minus mit fünf Prozent in Wien aus, das mit knapp 22.000 Hektolitern im Jahr 2024 vergleichsweise aber nur eine geringe Menge Wein produzierte.

So wirkt sich der Klimawandel auf die Weinproduktion aus

3 besonders massive Auswirkungen

  • Veränderter Vegetationszyklus: Durch den Temperaturanstieg reifen die Trauben früher, was zu einem früheren Erntezeitpunkt führt. Dies kann die Säure- und Zuckergehalte im Wein verändern und damit den Geschmack, die Struktur und das Alterungspotenzial beeinflussen.
  • Extremwetterereignisse: Häufigere Hitzewellen, Dürren und Starkregen können die Weinqualität beeinträchtigen. Spätfröste und Hitzeperioden stellen eine Gefahr für die empfindlichen Weinreben dar.
  • Verschiebung der Anbaugebiete: Traditionelle Weinbauregionen könnten klimatisch ungeeignet werden, während neue Anbaugebiete entstehen. Winzer müssen sich an die veränderten Bedingungen anpassen und möglicherweise neue Rebsorten oder Anbaumethoden ausprobieren.
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