Ausnahmezustand an der Grenze, Züge voller Menschen, eine Heerschar an Freiwilligen am Wiener Westbahnhof, die sich um Ankömmling kümmern und bei der Weiterreise unterstützen. Es sind Bilder, die sich im Sommer 2015 in die Köpfe aller Österreicher gebrannt haben.
Insgesamt kamen in diesem Jahr 700.000 Flüchtlinge – überwiegend aus Syrien, Afghanistan und Irak – nach Österreich. 90.000 davon stellten einen Asylantrag. Nun, zehn Jahre später, sind noch gut 15.000 davon hierzulande aufhältig.
Für die Betroffenen hat das weitreichend Auswirkungen. Denn Stand jetzt kann nach zehn Jahren Hauptwohnsitz ein Antrag auf Staatsbürgerschaft gestellt werden (einst, 2018, war es ein gewisser Innenminister Herbert Kickl, der diese Frist um vier Jahre anhob).
Jetzt ist ebenjener Herbert Kickl am Weg ins Kanzleramt – und will einmal mehr nachschärfen. 15 Jahre sollen es fortan sein, kündigte er gegenüber "Heute" an. Verhindert werden soll damit, dass jenen, die 2015 hier herkamen, der Weg zur Staatsbürgerschaft nicht schon in diesem Jahr offen steht. "Asyl ist Schutz auf Zeit und nicht der Deckmantel für eine Masseneinwanderung, vornehmlich nur in unser Sozialsystem."
Wie das Innenministerium gegenüber der "Kronen Zeitung" sagt, würde das eben genau etwas weniger als jene 15.000 Menschen betreffen. "Einen Automatismus gibt es hier aber nicht. Jeder Fall wird einzeln geprüft."