Gesundheit

Diese Babys erhöhen Risiko für Schwangerschaftsdiabetes

Für Schwangerschaftsdiabetes gibt es einige Faktoren, die das Risiko der Mutter erhöhen – auch das Geschlecht des Babys. Das zeigt eine Studie.

Sabine Primes
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SS-Diabetes zu haben heißt nicht, zwingend an chronischem Diabetes zu erkranken. Dennoch besteht eine Neigung, dass Frauen mit SS-Diabetes später Diabetes-Typ-2 entwickeln.
SS-Diabetes zu haben heißt nicht, zwingend an chronischem Diabetes zu erkranken. Dennoch besteht eine Neigung, dass Frauen mit SS-Diabetes später Diabetes-Typ-2 entwickeln.
Getty Images/iStockphoto

Eine der Risiken in der Schwangerschaft ist der Schwangerschaftsdiabetes. Er tritt bei etwa vier von zehn Schwangeren auf. Meist verläuft er weitgehend symptomlos. Allerdings kann er zu ernsten Komplikationen bei Mutter und Kind führen. Frauen, die älter sind, Übergewicht haben, bei denen Diabetes in der Familie vorliegt oder die schon einmal einen Schwangerschaftsdiabetes hatten, weisen ein erhöhtes Risiko auf. Und es gibt noch einen Grund, der auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Diabetes Gesellschaft vorgestellt wurde.

Übersteigt der Blutzucker während der Schwangerschaft bestimmte Werte, sprechen Fachleute von Schwangerschaftsdiabetes (SS-Diabetes; Gestationsdiabetes). Der Übergang zwischen einem leicht erhöhten Zuckerspiegel im Blut und einem SS-Diabetes ist fließend. Im Laufe der Schwangerschaft verändert sich der Stoffwechsel, und Zucker wird nach einer Mahlzeit langsamer aus dem Blut in die Körperzellen aufgenommen. Viele schwangere Frauen haben deshalb erhöhte Blutzuckerwerte. Auch natürliche hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft spielen eine Rolle. 
Bei SS-Diabetes nimmt das Risiko für bestimmte seltene Geburtskomplikationen etwas zu, es lässt sich aber meist durch eine Ernährungsumstellung wieder senken. Wird er beobachtet und ernährungstechnisch beachtet, hat ein SS-Diabetes keine Folgen für Mutter und Kind. Kinder von Frauen mit SS-Diabetes sind bei der Geburt im Durchschnitt etwas schwerer.
Die beste Methode, einen SS-Diabetes festzustellen, ist ein Zuckertest (Glukosetoleranztest). Der Test misst, wie der Körper auf eine größere Menge Traubenzucker (Glukose) reagiert. Er wird in der 24. bis 27. Schwangerschaftswoche angeboten und besteht aus einem Vortest und einem Diagnosetest.
Meist normalisieren sich die Werte nach der Geburt wieder. Einen SS-Diabetes zu haben heißt also nicht, zwingend an chronischem Diabetes zu erkranken. Dennoch besteht eine Neigung, dass Frauen mit SS-Diabetes später Diabetes-Typ-2 entwickeln.

Buben als Risikofaktor

Es könnte jedoch sein, dass auch der Fötus nicht ganz unschuldig ist. In den letzten Jahren ist aufgefallen, dass Frauen, die mit einem Buben schwanger waren, häufiger an einem SS-Diabetes erkranken. Das zeigt eine Studie, die in in Ontario (Kanada) mit 642.987 Frauen durchgeführt wurde. 313.280 Frauen brachten ein Mädchen zur Welt, 329.707 einen Jungen.

Die Population wurde durchschnittlich 3,8 Jahre beobachtet. Dabei zeigte sich, dass die Schwangerschaft eines Jungen sowohl in der ersten Schwangerschaft als auch in der zweiten Schwangerschaft zu einem höheren SS-Diabetes-Risiko führte. Obwohl das Tragen eines männlichen Fötus insgesamt mit einem erhöhten Risiko für SS-Diabetes verbunden ist, erhöht es die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Auftretens von SS-Diabetes nicht. 

Auch Mädchen bringen ein Risiko mit sich

Bei Frauen, die bei ihrer ersten Schwangerschaft kein SS-Diabetes hatten und ein Mädchen erwarteten, prognostizierte die Geburt eines Jungen in ihrer zweiten Schwangerschaft jedoch ein erhöhtes Diabetes-Risiko. Bei Frauen mit SS-Diabetes in der ersten Schwangerschaft war die Wahrscheinlichkeit, Typ-2-Diabetes vor einer zweiten Schwangerschaft zu entwickeln, höher, wenn sie ein Mädchen zur Welt brachten.