Gesundheit
"Maskenpflicht ist nun sinnlos" – Experte spricht Klart
Die Diskussion über die FFP2-Maskenpflicht schlägt immer höhere Wellen. Virologe Klaus Vander ist zumindest für ein Aus im öffentlichen Bereich.
Österreich hält weiterhin an der FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Bereich fest. Zumindest bis zum 8. Juli, dem Tag, an dem die COVID-19-Basismaßnahmenverordnung ausläuft. Doch GECKO-Leiterin Katharina Reich geht sogar noch einen Schritt weiter: Die oberste Beamtin des Gesundheitsministeriums will über den Sommer bei der FFP2-Maskenpflicht bleiben. Ihr Beweggründe dafür sind unterschiedlich: Da wären einerseits die Risikogruppen und andererseits die psychologische, soziale Gewöhnung.
Für den Grazer Virologen Klaus Vander ist dies jedoch kein Argument. "Ein Maßnahme muss nachvollziehbar und begründbar sein. Gerade in öffentlichen Settings macht die Maskenpflicht keinen Sinn mehr." Vor allem im Kontext zu offenen Hotels und der Gastronomie sowie Veranstaltungen, die ohne Maske besucht werden dürfen, sei ein Wegfallen der Pflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Supermärkten zu befürworten. "Es gibt auch keinen einzigen bekannten Cluster im Lebensmittelhandel, somit ist ein Aufheben nur logisch."
Kein Grund zur Sorge
Die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 hätten Österreich zwar bereits erreicht, würden aktuell aber eine geringe Hospitalisierungsrate mit sich bringen. "Das ist der Marker, den es zu beachten gilt und eben unter diesem Gesichtspunkt ist ein Wegfallen der Maskenpflicht in öffentlichen Bereichen – in Massenbeförderungsmitteln oder in Betriebsstätten des täglichen Bedarfs durchaus argumentierbar." Schließlich gebe es aufgrund von Omikron derzeit keinen Grund zu Sorge und damit auch keinen Grund für präventive Maßnahmen.
Maske nicht überall aufheben
Ein großes Aber hat der Mediziner jedoch, denn für ein komplettes Aus der Maskenpflicht ist auch er am Ende nicht. "Im Gesundheitswesen und Altenheimen macht die FFP2-Maske natürlich weiterhin Sinn. Die Maßnahme gehört einfach angepasst und korrigiert."
Außerdem bedeute ein Aufheben der Pflicht nur, "dass man nicht mehr muss, man aber noch kann." Es stehe jedem frei, der ein höheres Schutzbedürfnis habe, weiterhin eine FFP2-Maske zu tragen. "So schützt man sich am besten selbst."