Politik

Kanzler-Absturz im Polit-Barometer, Rendi neue Erste

Just vor dem ÖVP-Parteitag am Samstag in Graz befindet sich Kanzler Karl Nehammer im "Heute"-Politbarometer im Sinkflug. Neue Erste: die SPÖ-Chefin.

Leo Stempfl
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SP-Chefin Rendi-Wagner lässt Kanzler Nehammer derzeit verblassen.
SP-Chefin Rendi-Wagner lässt Kanzler Nehammer derzeit verblassen.
Helmut Graf

Am Samstag wählt die ÖVP Karl Nehammer in Graz offiziell zum Parteichef. Bei den Österreichern kommt die Performance des Kanzlers hingegen überhaupt nicht gut an: 42 Prozent ist er in den vergangenen 14 Tagen negativ aufgefallen. Nur bei FPÖ-Obmann Kickl ist dieser Wert noch höher.

An der Spitze des "Heute"-Politbarometers: SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Stark verbessert gegenüber März haben sich auch Gesundheitsminister Rauch und Agrarministerin Köstinger – wenngleich von niedrigem Niveau weg.

"Ergebnisse ernüchternd"

"Die Ergebnisse sind ernüchternd", analysiert Polit-Experte und Meinungsforscher Peter Hajek. "Es gibt zwar Verbesserungen von Politiker:innen – Köstinger, Polaschek und Rauch – die aber von sehr niedrigem Niveau kommen und jetzt im Mittelfeld rangieren." Anders sei das bei Kanzler Nehammer, "der derzeit von einem Problem zum nächsten stolpert."

Van der Bellen überrascht

Der Kanzler-Absturz ist aber nicht die einzige Überraschung, die die Befragung unter 500 Österreichern (Schwankungsbreite 4,4 Prozent, Zeitraum 2. bis 5. Mai) zutage gebracht hat. Bundespräsident Alexander Van der Bellen stürzte im Vergleich zum März um ganze 16 Punkte ab, obwohl er sich eigentlich keinen groben Schnitzer erlaubte.

Nichtsdestotrotz ist er nach wie vor haushoher Favorit auf das Präsidentenamt bis 2029. Angenommen, am Sonntag wäre die Bundespräsidentenwahl gewesen, hätte Van der Bellen zumindest 64 Prozent der Stimmen für sich verbuchen können (die Konkurrenz kommt in der "Puls24"-Umfrage nur auf elf bis 19 Prozent).

Rendi neue Nummer 1

Um satte fünf Punkte verbesserte sich hingegen SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, die unter den Partei-Politikern nun den Kanzler entthront und auf den ersten Rang im Beliebtheits-Saldo vorstößt. Mit -7 ist ihr Saldo aber nichtsdestotrotz noch im negativen Bereich.

Stark verbessert haben sich auch Gesundheitsminister Johannes Rauch (+13) sowie Martin Polaschek und Elisabeth Köstinger mit je +12 Punkten.

Kickl am unbeliebtesten

Beim Saldo aus Positiv und Negativ belegt FPÖ-Chef Herbert Kickl abermals den letzten Platz (-42). Verschlechtert hat sich auch Ex-Kanzler Sebastian Kurz, der am Parteitag der ÖVP eine Rede halten wird, um -3 auf nunmehr -36 Punkte. Davor folgen Alexander Schallenberg (-19), Margarete Schramböck und Klaudia Tanner (-18). NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger hat sich leicht verbessert (+1), hat aber trotzdem noch einen Saldo von -11.

Abseits von Alexander Van der Bellen gibt es übrigens nur einen Politiker, der kein negatives Saldo aufweist: Arbeitsminister Martin Kocher, der in den letzten zwei Monaten mit der Ankündigung zur Reform des Arbeitslosengeldes aufhorchen ließ. Die Story kannst du HIER nachlesen >>

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