Politik

"Du, Stopp, aufhören" – ZiB-Gäste streiten wegen Putin

Publizistin Alice Schwarzer und Ex-Außenministerin Ursula Plassnik lieferten sich am Donnerstag in der "Zeit im Bild 2" ein hitziges Streitgespräch.

André Wilding
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Alice Schwarzer und Ursula Plassnik mit Moderatorin Margit Laufer in der ZIB2
Alice Schwarzer und Ursula Plassnik mit Moderatorin Margit Laufer in der ZIB2
Screenshot/ ORF

In Deutschland wird derzeit heftig darüber diskutiert, wie sehr die Ukraine mit Waffen unterstützt werden soll. In der ZIB2 diskutieren aus diesem Grund die deutsche Feministin und Unterzeichnerin eines offenen Briefes, Alice Schwarzer, und die ehemalige ÖVP-Außenministern Ursula Plassnik über dieses Thema.

Und die beiden Studio-Gäste waren sich nicht immer einig und nahmen sich dabei auch kein Blatt vor den Mund. Jetzt sei nicht "die Stunde der Helden, sondern die Stunde der Nachdenklichen", stellte die Publizistin im Gespräch mit Moderatorin Margit Laufer klar.

"Der Krieg kann nicht ewig dauern"

In ihrem Brief hat die Journalistin Deutschland ausdrücklich davor gewarnt, sich in einen Dritten Weltkrieg involvieren zu lassen. Schwarzer setzte sich einmal mehr für einen raschen Waffenstillstand ein und sparte an den deutschen Waffenlieferungen nicht an Kritik. "Der Krieg kann nicht ewig dauern", so die Publizistin.

Laut Schwarzer sollte der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD) den "Weg der Besonnenheit" weitergehen. Die Journalistin warnte auch vor einer drohenden militärischen Eskalation mit nuklearen Waffen.

"Hilfe zur Selbsthilfe"

Für Ex-ÖVP-Außenministerin Ursula Plassnik sei der Brief hingegen an die falsche Person geschickt worden. Das Schreiben hätte nicht Scholz gelten, sondern direkt an Kreml-Chef Wladimir Putin adressiert sein sollen. Außerdem stellte Plassnik klar, dass im Falle eines Angriffskriegs jedem Land "Hilfe zur Selbsthilfe" geleistet werden sollte. Einfach zu Putin sagen, "Du, du Stopp, aufhören"- das funktioniere nicht.

Plassnik weiter: "Man braucht Besonnenheit, man braucht Ruhe. Aber man braucht auch Respekt für denjenigen, der angegriffen ist, für das, was er über sein eigenes Schicksal entscheidet. Denn Freiheit und Selbstbestimmung nicht nur für individuelle Menschen, sondern auch für die Ukraine ist wichtig."

"Es braucht einen Kompromiss"

Daraufhin fiel Schwarzer der Diplomaten ins Wort und erklärte: "Aber das ist doch selbstverständlich! Wir haben..." ORF-Moderatorin Laufer griff aber ein und bat die Publizistin, Plassnik ausreden zu lassen. "Ja, das tue ich!" Mehrere Minuten lang ging das Streitgespräch über die Waffenlieferungen in der "Zeit im Bild 2" und man hatte das Gefühl, dass die beiden Damen noch gerne länger über dieses Thema gesprochen und ihren Standpunkt vertreten hätten.

Nach rund 15 Minuten hitziger Diskussion funkte Moderatorin Laufer aber dann doch dazwischen, bedankte sich bei den beiden Studio-Gästen und fand zum Schluss noch versöhnliche Worte: "Im Ergebnis, dass es einen Kompromiss braucht, gibt es also Einigkeit, auf dem Weg dorthin gibt es noch viel Diskussionspotenzial."

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