Gesundheit

Long Covid – diese Spätfolgen treten am häufigsten auf

Jeder Zehnte leidet nach einer Infektion mit dem Coronavirus an schweren Langzeitfolgen, die den ganzen Körper betreffen können.

Christine Scharfetter
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40 Prozent der Long-Covid-Betroffenen können nicht mehr arbeiten.
40 Prozent der Long-Covid-Betroffenen können nicht mehr arbeiten.
Getty Images

Während die meisten Menschen eine Corona-Infektion nach maximal zwei Wochen überstanden haben, geht das Leiden für rund zehn Prozent danach noch weiter. So zumindest die Schätzung der WHO. Dabei spricht man nach vier Wochen von Long Covid und nach drei Monaten von Post Covid – und die Symptome könnten nicht vielfältiger sein.

Von extremer Müdigkeit, Erschöpfung und Kraftlosigkeit hat man in diesem Zusammenhang bisher am häufigsten gehört. Die Betroffenen können oft kaum das Bett verlassen, ein paar Schritte sind bereits ein extremer Kraftakt und ein Sauerstoffgerät wird zum ständigen Begleiter.

Der gesamte Körper ist betroffen

Doch ist diese signifikante Müdigkeit, die als Fatigue bekannt ist, bei weitem nicht das einzige Problem. Rund 200 Symptome werden Long Covid zugeordnet, zu denen Gedächtnislücken und neurologische Ausfälle genauso zählen, wie Herzrhythmusstörungen, Muskelentzündungen oder Thromboembolien. Kurzatmigkeit und Schmerzen zählen für viele Betroffene zum Alltag.

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    Der gesamte Organismus
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    iSTock, Infgrafik "HEUTE"

    Am häufigsten kommt prozentuell jedoch immer noch das Fatigue-Syndrom mit rund 73 Prozent vor, gefolgt von Gehirnnebel oder auch "Brain Fog" mit 63 Prozent und Kurzatmigkeit mit 55 Prozent. Unter Kopfschmerzen leiden 47 Prozent der Betroffenen, Muskelschmerzen und Konzentrationsstörungen kommt bei 45 Prozent vor. Nicht zu unterschätzen sind auch Herzrhythmusstörungen (40 Prozent), Schwindel (38 Prozent), Schlafprobleme (36 Prozent) und Haarausfall (25 Prozent). 

    Heilung in Sicht?

    Die Datenlage und der Forschungsfortschritt sind in Bezug auf Long Covid noch bescheiden. Entsprechend sind die Behandlungsmöglichkeiten noch rar gesät. Dennoch, Anlaufstellen gibt es. Einerseits wären da die Long Covid Ambulanzen an verschiedenen Krankenhäusern, aber auch spezialisierte Ärzte und Reha-Kliniken.

    Long-Covid-Anlaufstellen

    Wien/Niederösterreich
    MedUni Wien – Neurologie Post/Long Covid Spezialambulanz
    Barmherzige Schwestern Wien – ambulantes psychosomatisches Reha-Programm
    Evangelisches Krankenhaus WienNeuro-Covid-Ambulanz – Ambulanzgebühr: € 158,00
    Oberösterreich
    Neuromed Campus Linz KUK Neurologie 1– Post/Long Covid Ambulanz
    Steiermark
    LKH Graz II Standort West – Post/Long Covid Ambulanz
    LKH Graz II Standort Enzenbach – Long Covid pulmologische Ambulanz
    Kärnten
    Klinikum Klagenfurt am Wörthersee – Pulmologie – Post/Long Covid Ambulanz

    Dennoch ist die Spanne der Therapieansätze genauso breit wie die der Symptome: Von Atemtherapie über Riechtraining und psychologischer Unterstützung ist alles dabei. Außerdem wird aktuell an neuen Möglichkeiten zur Behandlung geforscht - darunter auch der "Apherese"-Behandlung am Wiener AKH.