Politik

Kurz-Vertraute zieht sich aus Kanzleramt zurück

Nach dem Rücktritt von Sebastian Kurz im Dezember 2021 wechselt nun auch seine langjährige Social-Media-Beauftragte Kristina Rausch die Seiten. 

Tobias Kurakin
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Sebastian Kurz hat mit seinem Rücktritt ein Polit-Beben in Österreich ausgelöst.
Sebastian Kurz hat mit seinem Rücktritt ein Polit-Beben in Österreich ausgelöst.
JOE KLAMAR / AFP / picturedesk.com

Als sich Sebastian Kurz im Dezember 2021 aus der Politik zurückzog, wurde so einiges in Gang gesetzt. Vordergründig dürfte der Öffentlichkeit das Kanzler-Karussell und die Minister-Neubesetzung in Erinnerung geblieben sein. Doch auch im Hintergrund startete auf diversen Posten eine Umbesetzung. Nun hat mit Kristina Rausch eine weitere ehemalige Vertraute des Ex-Kanzlers die Schaltzentralen der Macht verlassen.

Rausch war Teil von "Projekt Ballhausplatz"

Rausch war Teil von Kurz´ innersten Zirkel, bereits im Strategiepapier "Projekt Ballhausplatz" steht ihr Name im Zusammenhang mit den Aufgaben "Digitales", "Events" und "Reden", wie die Tageszeitung "der Standard" berichtet. Als Kurz letztlich die Nationalratswahl 2017 für die ÖVP gewinnen konnte und Kanzler wurde, wurde Rausch zuerst Social-Media-Managerin und später Kommunikationschefin der Volkspartei ernannt. 

Der Abgang von Kurz hatte den Karriereweg von Rausch zunächst nicht maßgeblich getrübt, unter Karl Nehammer wechselte sie ins Kanzleramt. Am Donnerstag wurde jedoch bekannt, dass Rausch die Politik nun verlässt und ihr den Rücken zukehrt. Sie kommt bei "Campaigning Bureau" von Philipp Maderthaner unter.

Maderthaner gilt ebenfalls als ÖVP-nah, immerhin hat er für die Volkspartei unter anderem den Wahlkampf 2017 federführend mit-organisiert. Wie Rausch dem "Standard" erzählt, wird sie hier das Managementteam und sich weiter auf Digitales konzentrieren. 

Von der türkisen ÖVP kommen nun aber mehr hochrangige Mitglieder abhanden. Mit Kurz trat zum Jahresende 2021 auch Finanzminister Gernot Blümel zurück. Auch der türkise Generalsekretär Axel Melchior und Kurz' Kabinettschef Bernhard Bonelli haben inzwischen neue Jobs angetreten.

Der innerste Zirkel von Kurz habe sich damit mittlerweile weitgehend vom Ballhausplatz verabschiedet. Nur Markus Gstöttner ist als Kabinettschef von Nehammer noch immer im Bundeskanzleramt tätig. Kurz' Pressesprecher Johannes Frischmann und der Ex-Kanzleramts-Kommunikationschef Gerald Fleischmann sind hingegen im ÖVP-Klub untergekommen. 

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