Gesundheit
Covid-19-Infektionen führen zu einer Depressions-Welle
Eine neue Studie zeigt, wie sehr eine Infektion mit dem Coronavirus auch die Psyche belastet.
Wer eine Corona-Infektion überstanden hat, dem machen kurz darauf nicht selten Langzeitfolgen zu schaffen. Long Covid ist nur eine davon. Denn immer mehr Patienten leiden anschließend auch unter psychischen Problemen. Das fanden jetzt Wissenschaftler der Washington University in St. Louis (USA) in einer großangelegten Studie heraus. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im wissenschaftlichen Fachmagazin BMJ.
Untersucht wurden insgesamt 153.848 Personen, die eine Infektion mit dem Coronavirus hinter sich hatten und mindestens zwei Jahre davor keine psychischen Diagnosen oder Behandlungen hatten, sowie zwei Kontrollgruppen. Das Durchschnittsalter betrug 61 Jahre.
Depressionen, Angststörungen, Schlafprobleme
Die Genesenen litten in den Monaten nach ihrer Infektion mit einer um 39 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit an Depressionen und hatten ein um 35 Prozent höheres Risiko für Angststörungen. Bei dieser Gruppe wurde außerdem eine um 41 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit für Schlafstörungen festgestellt. Die Wahrscheinlichkeit für neurokognitive Probleme stieg sogar um 80 Prozent und mehr als 18 Prozent der Covid-19-Patienten erhielt im darauffolgenden Jahr tatsächlich eine Diagnose oder ein Rezept für bzw. gegen ein solches Defizit. Bei rund 5 Prozent der Personen wurden Depression, Angststörung oder Stresssyndrom diagnostiziert.
"Wir müssen ihnen die Behandlungen zukommen lassen, die sie brauchen, damit dies nicht zu einer noch viel größeren Krise ausartet", hielt der Studienleiter Dr. Ziyad Al-Aly, Forschungs- und Entwicklungsleiter des VA St. Louis Health Care System und klinischer Epidemiologe an der Washington University, fest.