Gesundheit

Halluzinationen – das macht Covid mit dem Gehirn

Nach einer überstandenen Corona-Infektion kann es zu einem Schaden im Gehirn gekommen sein. Neurologische und psychische Störungen sind die Folge.

Christine Scharfetter
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Nach einer Infektion mit dem Coronavirus kann es nicht nur zu einem Geruchs- und Geschmacksverlust kommen, sondern auch zu psychischen Störungen.
Nach einer Infektion mit dem Coronavirus kann es nicht nur zu einem Geruchs- und Geschmacksverlust kommen, sondern auch zu psychischen Störungen.
Getty Images/iStockphoto

Hat das Coronavirus einmal den Weg in den Körper und in die Lunge gefunden, vermehrt es sich, ruft eine starke Immunreaktion hervor und fängt an, Gewebe zu zerstören. Das kann zu Atemnot oder sogar Lungenversagen führen. Doch auch andere Organe wie Herz, Leber und Nieren können durch die Viren, den Sauerstoffmangel und das auf Hochtouren fahrende Immunsystem geschädigt werden.

Selbst das Gehirn ist davor nicht gefeit. Bei dem Versuch, sich gegen das Virus zu wehren, kann es verletzt werden. Die Folge sind neurologische Symptome – die, auch wenn das Virus verschwunden ist, bleiben.

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    Geschwächter Allgemeinzustand
    Geschwächter Allgemeinzustand
    Getty Images/iStockphoto

    Blutgefäße werden zerstört

    Wie es zu Gehirnnebel und Geruchs- sowie Geschmacksverlust kommt, weiß man nach fast zwei Jahren Pandemie endlich. Die Spike-Proteine docken an den Rezeptoren an, vermehren sich und wandern weiter bis in das Gehirn, erklärte der britische Mediziner James Goodwin vom Brain Health Network in London gegenüber dem "Telegraph". Der Körper wird in einen Panikmodus versetzt und bei dem Versuch, das Virus zu bekämpfen, werden Blutgefäße zerstört. Ein großer Schaden, der sich auch auf das Immunsystem auswirkt.

    Sieben spezifische neurologische Symptome wurden dabei besonders häufig beobachtet:

     Kopfschmerzen
    ➤ Gehirnnebel
    ➤ Delirium
    ➤ Schlaganfälle
    ➤ Blutgerinnsel
    ➤ Geruchs- und Geschmacksverlust
    ➤ Halluzinationen

    Halluzinationen auch bei Omikron

    Oft vorübergehende Narben im Gehirn, die zu schweren neurologischen, aber auch psychischen Störungen führen. Selbst Halluzinationen und das Hören von Geräuschen, die gar nicht da sind, können dadurch hervorgerufen werden. Folgeschäden, die nicht nur bei schweren Covid-Erkrankungen auftreten und selbst nach einer Infektion mit der Omikron-Variante die Folge sein können. Vermutlich wird einer von fünf Omikron-Patienten davon betroffen sein, so Goodwin.

    Die gute Nachricht: Die Forschung zeigt, dass die Zellen sich in den meisten Fällen schnell und effizient wieder reparieren. Bei manchen dauern die neurologischen Symptome nur ein paar Tage, Wochen oder Monate. Jedoch gibt es auch Ausnahmen, die mit den Folgeschäden länger zu kämpfen haben.