Gesundheit

Das rät der Arzt bei einer Omikron-Infektion

Die Omikron-Variante hat Österreich erreicht, soll aber nur leichte Verläufe verursachen. Was der Arzt verschreibt und wann man ins Spital sollte.

Christine Scharfetter
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Schnupfen, Halsschmerzen, Husten – eine Infektion mit dem Coronavirus beginnt mit den gleichen Symptomen wie ein grippaler Infekt.
Schnupfen, Halsschmerzen, Husten – eine Infektion mit dem Coronavirus beginnt mit den gleichen Symptomen wie ein grippaler Infekt.
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Die neue Coronavirus-Variante lässt die Zahl der Neuinfektionen seit Jahresbeginn deutlich steigen. Zuletzt wurden innerhalb von 24 Stunden insgesamt 16.685 Neuinfektionen und 20 Todesfälle registriert. Doch heißt es immer noch: Omikron führt eher zu leichten Verläufen – zumindest bei Geimpften. Was also, wenn man sich infiziert hat? Welche Medikamente auf eigene Faust eingenommen werden können, wann der Rat eines Arztes notwendig ist und warum Hausmittel nicht das Wahre sind, verrät der Tiroler Hausarzt Dr. Edgar Wutscher, Obmann der Sektion Allgemeinmedizin in der Ärztekammer, im "Heute"-Gespräch.

Wie kann man sich den Beginn einer Infektion vorstellen?

Eine Infektion fängt gleich an, wie ein grippaler Infekt. Leichte Halsschmerzen, leichter Schnupfen, leichte Kopfschmerzen, das ist der klassische Beginn von Corona und damit natürlich auch von Omikron.

"Wenn ich mit Hausmitteln herumprobiere, verliere ich unter Umständen wertvolle Zeit."

Welche Hausmittel helfen in diesem Augenblick?

Ich würde dringend bitten, wenn solche grippalen Symptome auftreten, dass man sich an eine Fachstelle wendet, um abklären zu können, ob es sich um einen grippalen Infekt oder Corona handelt. Wenn ich mit Hausmitteln herumprobiere, verliere ich unter Umständen wertvolle Zeit.

Welche Medikamente schaffen eine Linderung?

Wurde ein leichter Infekt mit dem Coronavirus nachgewiesen, dann helfen sehr gut Paracetamol-Präparate, weil die in sehr vielen Fällen die Symptome deutlich reduzieren.

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    Raten Sie hier zu einer Selbstmedikation? 

    Ist ein verlässlicher Test positiv, dann kann man natürlich zu Hause mit dem Paracetamol anfangen und noch wichtiger die Quarantäne einhalten, um niemand anderen anzustecken. Und wenn mir irgendetwas nicht ganz klar vorkommt, dann konsultiere ich erst einmal telefonisch meinen Hausarzt. Der kann dann auch telefonisch Medikamente verschreiben.

    Wann sollte man den Arzt konsultieren?

    Wenn eben etwas unklar ist oder sobald die Symptome etwas über einen Schnupfen, ein bisschen Husten hinausgehen und stärker werden, ist es immer sinnvoll, den Rat von einem Facharzt einzuholen.

    Oft ist auch von kortisonhältigen Asthmasprays oder Antidepressiva in Zusammenhang mit der Heilung von Corona zu lesen. Wird das wirklich verschrieben?

    Ja, dazu muss ich den Patienten aber definitiv sehen und ihn untersuchen. Das kann man wirklich nicht am Telefon entscheiden.

    Sind Thrombosespritzen bei bettlägerigen Corona-Patienten sinnvoll?

    Bitte keinesfalls selber an eine solche Medikation denken, das braucht wirklich eine fachliche Beurteilung. Bei Patienten, die zu Hause sind, bettlägerig sind, aber doch zwischendurch herumgehen, bringt Heparin nicht sehr viel.

    Was sollte man auf gar keinen Fall einnehmen?

    Ivermectin! Weil das Wurmmittel bei einer Corona-Infektion überhaupt nichts bringt, sogar die Firma selbst davon abrät und es aufgrund von falscher Dosierung sogar schon Todesfälle gab. Es bringt nichts, aber es ist hochgefährlich.

    Wann sollte man die Rettung rufen?

    Wenn ich vorher den Hausarzt konsultiert habe und der dazu rät.