Klimaschutz
Klimaschutz im Alltag – Wiener zeigen's vor
Das Auto stehen lassen oder Gebrauchtes kaufen: Klimaschutz beginnt mit kleinen Schritten. Dass diese nicht wehtun, beweisen unsere Alltagshelden.
Im Alleingang das Weltklima zu retten, ist freilich ein Ding der Unmöglichkeit. Aber schon durch kleine Umstellungen im Alltag gelingt es, seinen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern – und das kann sogar mit mehr Lebensqualität einhergehen!
Wie zumeist beginnt alles mit einem kleinen Schritt. Das war auch bei Mark Elsinger der Fall. Wegen Corona wurde der DJ zum leidenschaftlichen Zu-Fuß-Geher. Bei Peter Pluhar von "Reanimated Bikes" ist Klimaschutz echte Handarbeit. Er bastelt aus alten Rädern neue Drahtesel-Unikate. Diese animieren ihre stolzen Besitzer dazu, öfter in die Pedale zu treten. Mehr Upcycling geht nicht. Räder spielen auch bei Christoph Burgstaller und seinen Kindern eine große Rolle. Viele Wege legen die drei zusammen oder alleine mit dem Rad zurück. Das schont das Klima und ganz nebenbei radelt die Familie auch noch lästigen grippalen Infekten davon. Gut für die Seele und das Klima ist hingegen, was bei "Moby Dick" ins Glas kommt: Bei der Cocktailzubereitung achtet der Wiener Barchef Sammy Walfisch darauf, nichts zu verschwenden.
Diese Familie ist (fast) nie radlos
Seit der 1. Klasse Volksschule radelte Maria (11) von Mariahilf aus nahezu täglich zur Schule. Damals natürlich noch begleitet von Papa Christoph Burgstaller, der selbst (fast) alle Wege mit dem Rad zurücklegt. Nach der freiwilligen Radfahrprüfung strampelte sie alleine los. "Den Weg kannte ich ja schon gut", lacht Maria. Mittlerweile ist sie im Gymnasium, radelt täglich zehn Kilometer alleine. Und auch ihr Bruder Jonas (9) legte im September die Prüfung bei der Polizei ab – und ist seither liebend gerne auch ohne Papa unterwegs. Hat der keine Angst um seine Kids? "Nein, die beiden sind sehr aufmerksam und eigenständig unterwegs, genießen diese Freiheit. Außerdem sie sind auch fast nie krank", so der stolze Vater. Auch die Mama ist stolz auf ihre Radler, geht aber lieber zu Fuß.
Jedes Rad ist ein Unikat
Die "Reanimated Bikes"-Betreiber Peter Pluhar und Richard Zirkl hauchen in der Westbahnstraße 35 (Neubau) Rad-Leichen neues Leben ein. "Wir bekommen Fahrräder von der MA48, Hausverwaltungen und Privaten", erzählt Peter. Die Räder werden mit neuer Technik ausgestattet, heraus kommt ein nachhaltiges Unikat. "Es fährt sich wie ein Neues!" – reanimated-bikes.com
Diese Cocktails sind kein Mist
Das "Moby Dick" in der Neustiftgasse 26 (Neubau) kauft Alkohol kanisterweise – das spart Glas und vermeidet Müll. Die Drinks (12 Euro) sind von Barchef Sammy Walfisch so konzipiert, dass kaum ein Fitzelchen übrig bleibt. Ausgepresste Limetten werden in Alkohol eingelegt und zu Essenzen verarbeitet, Graumohnreste von der Sirupherstellung werden zu schmackhaften Chips. Mo.–Do. 18 bis 24 Uhr, Fr.–Sa. 18 bis 2 Uhr