Gesundheit
Fieber, Kopfweh: Das haben Österreicher nach Impfung
Die Impfbereitschaft steigt. Viele sind wegen der möglichen Nebenwirkungen aber nach wie vor skeptisch. Das war bisher die häufigste Nebenwirkung.
Seit Ende Dezember wird in Österreich bereits die Corona-Schutzimpfung verabreicht. Obwohl die Impfbereitschaft in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen hat, sind viele noch skeptisch und wollen vorerst auf eine Impfung gegen das Coronavirus verzichten. Zu den häufigsten Gründen dagegen gehört die Angst vor Nebenwirkungen. Doch wie ist die bisherige Bilanz diesbezüglich?
Seit dem Start der Impfung am 27. Dezember bis einschließlich Freitag haben 302 Personen in Österreich vermutete Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung gemeldet, wobei im gleichen Zeitraum 199.277 Impfungen im E-Impfpass eingetragen wurden. Bei den Bebenwirkungen, die an das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) übermittelt wurden, handelte es sich überwiegend um leichte Beschwerden. Als häufigste Nebenwirkung wurden Kopfschmerzen angeführt.
Es gab 66 Meldungen über Kopfschmerzen, 50 zu Übermüdung, und 46 Geimpfte bekamen Fieber. In zehn Fällen wurden allergische Reaktionen gemeldet.
Zu den zehn häufigsten vermuteten Nebenwirkungen gehörten laut "orf.at" außerdem Schüttelfrost sowie Schmerzen an der Impfstelle (je 35 Meldungen), Übelkeit (33) und Schwindel (31). Außerdem berichteten 28 Menschen über Schmerzen in Gliedmaßen, 25 über Ausschläge und 22 über Schwellungen von Lymphknoten (Lymphadenopathie). Elf Corona-Geimpfte meldeten außerdem Beschwerden an den Gesichtsnerven (Fazialisparese bzw. orale Parästhesie). In all diesen Fällen handelte es sich jedoch nur vorübergehende Probleme.
Ein Fall als lebensbedrohlich eingestuft
In einzelnen Fällen kam es auch zu schwerwiegenden Beschwerden nach Impfungen.
"Nebenwirkungen werden als schwerwiegend betrachtet, wenn sie tödlich oder lebensbedrohend sind, einen Spitalsaufenthalt erforderlich machen oder verlängern, zu bleibender oder schwerwiegender Behinderung oder Invalidität führen oder einen Schaden beim Un-/Neugeborenen verursachen bzw. einen Geburtsfehler darstellen", schildert das BASG auf seiner Website.
Bislang wurden bei drei Patienten eine vermutete Nebenwirkung als "lebensbedrohend" gemeldet. Bei einer betroffenen Person sei der Gesundheitszustand wiederhergestellt worden, zwei weitere sind "noch in Abklärung bzw. konnten keine weitere Information eingeholt werden", heißt es seitens des BASG.
Insgesamt war im zeitlichen Zusammenhang mit der Corona-Schutzimpfung in zwölf Fällen ein Spitalsaufenthalt nötig bzw. wurde ein solcher verlängert. Acht der betroffenen Patienten sind bereits wieder genesen, bei vier ist die Abklärung noch nicht abgeschlossen, heißt es.
Todesfälle: Kein Zusammenhang mit Impfung
Bis zum 29. Jänner wurden 18 Todesfälle wenige Zeit nach einer Impfung gegen das Coronavirus verzeichnet. In zwei Fällen konnte nach einer Obduktion ein Zusammenhang mit der Impfung ausgeschlossen werden. Bei zwei weiteren Verstorbenen fiel die Impfung in die Inkubationszeit einer Covid-19-Infektion, im Rahmen derer die Patienten verstarben. In fünf anderen Fällen handelte es sich um Personen, die an schwerwiegenden Vorerkrankungen gelitten hatten, die vermutlich todesursächlich waren, so das BASG. Neun Todesfälle seien derzeit noch in Abklärung.
"Bis dato gibt es keine Hinweise auf einen Zusammenhang mit der Impfung."
Insbesondere am Anfang der Impfaktion werden "hauptsächlich hochbetagte Personen geimpft", führt "orf.at" an. Die erwartete Zahl der natürlichen Todesfälle eine Woche nach Impfung beträgt bei Risikopersonen im Alter von über 80 Jahren 3,5 pro 1.000. Demzufolge sei "mit einem Todesfall pro 290 Personen dieser Altersgruppe innerhalb einer Woche, unabhängig von einer Impfung, zu rechnen".