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Darum zeigt "Heute" das Video des Killers nicht
In den sozialen Medien inszenierte der Moscheen-Killer seine Taten. Es zu teilen, spielt ihm in die Hände.
Brenton Tarrant, der mutmaßliche Massenmörder von Christchurch, übertrug sein Blutbad per Live-Stream ins Netz. Wie in einem Ego-Shooter ist der Terrorist zu sehen, zunächst bei der Anfahrt zum späteren Tatort, einer Moschee. Im Auto hört er den Marsch der Britischen Grenadiere und ein serbisches Lied, das den Kriegsverbrecher Radovan Karadžic verherrlicht, bei sich hatte er Sturmgewehre und eine Schrotflinte mit aufgemalten Widmungen.
Schütze streamte das Blutbad
Was folgt, ist unerträglich. Es verdient Öffentlichkeit, darf aber nicht unkommentiert stehen. Wer das Video ins Netz stellt, spielt dem Killer in die Hände. "Heute" hat entschieden: Die Redaktion zeigt es nicht, auch nicht in Ausschnitten. Was zu sehen ist, wird hier bezeugt.
Der Schütze betritt die Moschee im Laufschritt, schießt sofort los. Wahllos feuert er auf alles, was sich bewegt. Die Gläubigen drängen sich in den Ecken zusammen, der Killer schießt in die Masse. Er lässt leere Magazine zu Boden fallen, lädt nach, mordet weiter.
Dann stürzt sich ein Mann auf den Angreifer, will ihm das Gewehr entreißen. Tarrant stolpert, stößt ihn zurück, schießt. Nichts rührt sich mehr, doch der Attentäter ist nicht am Ende, zielt auf reglose Körper, drückt ab. Am Auto holt er Munition, tauscht die Waffen aus, geht zurück ins Gotteshaus, schießt auf Tote und Sterbende.
Als es vorbei ist, prahlt Tarrant mit seiner Tat. Er fährt los. "Fire", dröhnt aus den Lautsprechern "I'll take you to burn". Dann Europop: "Gas Gas Gas".
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(heute)