Weil die Zahlen sinken

"Zustände eine Frechheit" – nun schließt Asylzentrum

Jahrelang waren in einer alten Industrieanlage in Frankenburg (OÖ) Flüchtlinge untergebracht. Die Unterkunft war heftig umstritten, es gab Demos.
Oberösterreich Heute
29.01.2025, 07:56

Die Flüchtlingsunterkunft in Frankenburg in Oberösterreich wird geschlossen. Das hat  Bürgermeister Norbert Weber bekannt gegeben. "Das Asylzentrum ist Geschichte", teilte er mit. Der ÖVP-Lokalpolitiker hatte mit Innenminister Gerhard Karner zahlreiche Gespräche über die Zukunft des Standorts.

Weil die Asylzahlen zuletzt stark gesunken sind, wird die Einrichtung nun geschlossen. Die entsprechenden Verträge wurden bereits beendet bzw. nicht verlängert. Im Jänner 2024 waren fast 4.600 in der Grundversorgung des Landes OÖ, derzeit sind es 3.600.

Weiterbetrieb

Christian Hrubes, Koordinator der Grundversorgung für Flüchtlinge vom Roten Kreuz, wurde vom ORF zitiert: "Grundsätzlich haben wir in all unseren Unterkünften Plätze verfügbar. Wir versuchen auch, dass wir die Unterkünfte so gestalten, dass ein Weiterbetrieb trotz rückgängiger Zahlen möglich ist".

Fotos zeigen schlimme Zustände in der Unterkunft

Die Unterkunft in Frankenburg war vielen Einwohnern schon länger ein Dorn im Auge. Weil es mehrere Zwischenfälle gegeben hat, wurde in Frankenburg wieder eine Polizeistation eingerichtet.Eine Bürgerinitiative berichtete von "massiven Problemen" im Ort. Auch die Zustände in der Halle seien eine "absolute Frechheit", wie ein Anrainer damals im Gespräch mit "Heute" sagte. Bei einer Demo kam es zu tumultartigen Szenen.

Fotos aus dem Inneren der Unterkunft zeigten damals, was er damit meint. Statt mit Wänden waren die verschiedenen Wohnbereiche mit Leintüchern und Decken abgetrennt. Für fast 300 Menschen gab es nur je acht Toiletten und acht Duschen. Die Decken sind teils schmutzig, wie Fotos zeigten.

"Zustände eine Frechheit"

"Die Zustände in der Halle sind eine absolute Frechheit. Viele schlafen dort ohne Decken und ohne Kopfpolster. Es sind außerdem viel zu wenige Sanitäranlagen, es gibt je acht Toiletten und acht Duschen für 300 Menschen. Diese sind auch nicht ordentlich abgetrennt. Wenn die Bundesregierung sagt, dass sie Menschen helfen wolle, frage ich mich, ob das an Zynismus zu überbieten ist", so der Anrainer damals frustriert.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 29.01.2025, 08:15, 29.01.2025, 07:56
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