Jetzt packt Insider aus

"Sofort verpfiffen" – KTM-Mitarbeiter ist stinksauer

Das KTM-Zittern geht weiter! Ein Insider packt jetzt gegenüber "Heute" aus: "Etwas stimmt im Werk nicht", berichtet der verärgerte Mitarbeiter.
Johannes Rausch
29.01.2025, 04:00

Keine angenehmen Zeiten für die unzähligen Betroffenen! Die Pleite des Motorrad-Produzenten mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) zieht Hunderte Kündigungen nach sich. Wie berichtet, wurden 250 Mitarbeiter bereits vor Weihnachten ihre Jobs los, und vor wenigen Tagen erlitten weitere 288 dasselbe Schicksal.

Hintergrund: Knapp drei Milliarden Euro schulden die KTM AG, KTM Components GmbH und die KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH ihren fast 5.400 Gläubigern.

Ein Insider, der anonym bleiben will, gibt jetzt einen Einblick ins Unternehmen. Es komme ihm vor, als ob "von oben herab entlassen werde ohne Hirn". Außerdem würden Abteilungen zusammengelegt und es gebe "mehr Manager als Arbeiter".

Der Betroffene berichtet von Gesprächen: "Jeder Härtefall und jeder Beschäftigte, der gute Möglichkeiten am Arbeitsmarkt hat, wurden herausgearbeitet." Punkte wie Erfahrung und Position seien extrem berücksichtigt worden. "Und was kommt raus?", schüttelt er den Kopf. "Die Verantwortlichen entlassen ausgerechnet die, die man am meisten benötigt werden, oder die Härtefälle."

"Ergibt alles keinen Sinn mehr"

"Wir schreiben uns dann munter Mails, um eine Sache 15 Mal zu bestätigen. Und das nur, damit man sich nichts zuschulden kommen lässt, weil man dann sofort nach oben verpfiffen wird", so der Mann. "Das ergibt alles keinen Sinn mehr."

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Die Betroffenen würden nicht einmal eine Möglichkeit bekommen, sich am Arbeitsmarkt umzusehen. "Einige Kollegen aus Tirol und Steiermark haben gekündigt und sind buchstäblich wieder in die Heimat gezogen, nur um nicht von der Firma gekündigt zu werden. Da gehen sie lieber von alleine." Der Beschäftigte ist schockiert: "Ich bin schon lange genug bei KTM, um zu merken, dass hier bald die Lichter ausgehen werden."

„Ich bin schon lange genug bei KTM, um zu merken, dass hier bald die Lichter ausgehen werden.“
Mitarbeiter

KTM soll bald wieder produzieren

Immerhin gibt es auch positive Nachrichten dieser Tage: Laut dem Sanierungsverwalter ist die Liquidität des Motorrad-Giganten derzeit gesichert. Gelungen ist das durch die Rückabwicklung einer Immobilientransaktion sowie laufende Zahlungszuflüsse aus den Unternehmen der Vertriebstöchter. Die vorübergehend stillgelegte Produktion soll ab 17. März schrittweise wieder hochgefahren werden.

{title && {title} } JR, {title && {title} } Akt. 29.01.2025, 07:29, 29.01.2025, 04:00
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