Zug-Chaos! Fußball-Fan verpasst Österreich-Match

Frust statt Fußball-Party. So hatte sich Moritz T. seinen Montagabend nicht vorgestellt! Der 26-Jährige hatte eigentlich vor, sich das erste Österreich-Match gemeinsam mit Familie und Freunden in Göpfritz (Waldviertel) anzusehen und mitzufiebern. Allerdings steckte der Niederösterreicher kurz nach Anpfiff immer noch am Bahnhof in Wien fest.

"Normalerweise wäre ich bereits um 20 Uhr zu Hause gewesen. Aber die Züge sind allesamt ausgefallen. Ich habe auch versucht bei der Hotline anzurufen, einen Mitarbeiter am Bahnhof zu erwischen, aber die Lage schien aussichtslos. Zwar gab es einen Schienenersatzverkehr ab Kritzendorf (45 Minuten mit dem Auto; Anm.), aber wie hätte ich dort hinkommen sollen", erzählte der 26-Jährige.

Auch die Eltern von Moritz verpassten das Fußballmatch

Nach stundenlanger Wartezeit sah Moritz T, schließlich nur einen Ausweg. Er rief seine Eltern an: "Die Züge sind nach wie vor nicht gefahren, ich hatte keine Wahl. Leider haben meine Eltern aufgrund der Fahrt nach Wien ebenfalls einen Großteil vom Match verpasst. Das ist wirklich ärgerlich. Wir hatten schon Snacks vorbereitet und uns sehr auf das Spiel gefreut."

Stattdessen war der Wiener erst um 23.30 Uhr zu Hause und dementsprechend dann auch fix und fertig: "Der Abend war gelaufen. Ich habe es nur noch unter die Dusche geschafft und bin dann gleich ins Bett gefallen."

Zugausfälle wegen Unfall in Kritzendorf

Die ÖBB kündigte bereits am Montagnachmittag an, dass es aufgrund eines Unfalls in Kritzendorf zu Ausfällen kommt. Ein Güterzug entgleiste, nachdem er mit einem Bagger im Bezirk Tulln (Greifenstein) kollidierte. "Bis 20 Uhr werden keine Fahrten zwischen Kritzendorf Bahnhof und St.Andrä-Wördern mehr möglich sein", hieß es seitens der ÖBB.

Am Dienstagmorgen gibt die ÖBB bekannt, dass Zugfahrten zwischen St.Andrä-Wördern Bahnhof und Kritzendorf Bahnhof nach wie vor nur eingeschränkt möglich sind. Die Störung zieht sich nun über einen längeren Zeitraum.

Ersatzmaßnahmen bis 2. September 2024

Auf "Heute"-Anfrage erklärt ein Sprecher die derzeitige Lage in Tulln: "Nachdem am Vormittag des 17. Juni 2024 zwischen Kritzendorf und St. Andrä-Wördern Teile eines Baggers von der Straße in den Gleisbereich gestürzt sind, die eine Kollision mit einem Güterzug verbunden mit umfangreichen Schäden an der Schieneninfrastruktur verursacht haben, sind aufwendige und längere Reparaturarbeiten notwendig."

Während der Arbeiten kann laut ÖBB nur ein Gleis befahren werden, daher besteht in diesem Abschnitt ein eingeschränkter Zugverkehr auf der Franz-Josefs-Bahn. "Da in den Sommerferien auch geplante, umfangreiche Lärmschutz- und Erhaltungsmaßnahmen in diesem Bereich der Franz-Josefs-Bahn stattfinden, läuft der eingleisige Betrieb mit den Ersatzmaßnahmen* bis 2. September 2024", heißt es abschließend. Einen Schienenersatzverkehr nach Kritzendorf hätte es laut der ÖBB allerdings bereits am Montagabend gegeben.

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