Der brutale Fall machte sprachlos: Am 29. Mai kam es vor einer Kinderparty-Location in Vösendorf (NÖ) zu einer Schlägerei mit tödlichem Ende – wir berichteten. Der 66-jährige Zlatomir J. war durch auf ihn einprasselnde Faustschläge ungebremst zu Boden gegangen, starb 15 Tage später im Spital.
Die Verdächtigen, ein 46-Jähriger, dessen Sohn (27) und Cousin (25) waren ebenfalls auf der Geburtstagsfeier, wurden rausgeworfen und kamen wieder zurück. Am Parkplatz sollen sie Zlatomir und dessen Sohn Zlatan (29) "gezielt und mit wuchtigen Schlägen lebensbedrohlich zusammengeschlagen" haben – mehr dazu hier.
Nach dem Vorfall ließen sie das Opfer reglos zurück, dann setzte sich das Trio nach Serbien ab. Nach monatelanger Fahndung wurden die drei Verwandten am 3. Oktober von dortigen Behörden in einem Dorf ausfindig gemacht, geschnappt und wegen "schweren Mordes" inhaftiert – wir berichteten hier. Nun kommt es zur nächsten brisanten Wende im Fall: Die Serben wurden jetzt überraschend enthaftet.
Der Grund: Ein Gutachten, das ein später aufgetretenes gesundheitliches Problem des Opfers als Todesgrund ausfindig machte (wir berichteten hier), liegt nun auch serbischen Behörden vor. Und der zuständige Richter sieht plötzlich keinen dringenden Tatverdacht mehr bei dem Trio.
„Das haben wir von Anfang an gesagt“Anwalt Rastvertritt die Notwehr-Version
"Ich bin froh, dass ein serbisches Gericht das nun erkannt hat, was wir von Anfang an gesagt haben", poltert Top-Jurist Niki Rast. Seine Mandanten seien froh, dass nun endlich die Wahrheit ans Licht komme. "Es tut uns sehr leid, aber es war Notwehr", behaupten sie. Das wohl folgende Verfahren wegen Körperverletzung dürfte in Serbien über die Bühne gehen. Die Unschuldsvermutung gilt.
Die von Star-Anwalt Philipp Wolm vertretene Familie des Opfers zittert nach dem schmerzhaften Verlust um den Vater nun wohl erneut vor einer weiteren Eskalation. Denn innerhalb beider Familien hatte sich die Auseinandersetzung seit geraumer Zeit angebahnt und nie beruhigt. Der Sohn des Verstorbenen war nämlich seit mehreren Jahren mit der Tochter des mutmaßlichen Haupttäters verheiratet – beide Familien dürften damit nicht zufrieden gewesen sein.