Aufgeweckt und lebhaft, später umtriebig und provokant. So wird die problematische Entwicklung der mordverdächtigen Zuckerbäckerin und Eisverkäuferin Bernadette H. (31) beschrieben. Schon in der Volksschule und am Bauernhof ihrer Pflegeeltern in Aderklaa (NÖ) soll die selbsternannte "Eislady" durch ihr "auffälliges Verhalten" häufig Probleme verursacht haben. Immer wieder habe sie erfundene Geschichten verbreitetet und damit alle "Grenzen ausgereizt". Schon in Schulzeiten sei aufgefallen, dass Bernadette mitunter in "ihrer eigenen Welt lebte."
Doch ihr besonderes Talent fürs Tortenbacken und -verzieren entwickelte sich zu ihrer ersten Leidenschaft, die zweite soll schon früh der Männerwelt gegolten haben. Sie habe besonders schnell überzuckert, wie man sich mit körperbetonenden Outfits und aufreizendem Auftreten in Stellung bringt, berichten Bekannte.
Ihre süßen Vorzüge soll sie nicht nur in der Backstube eingesetzt haben. Noch als Teenager wurde Bernadette H. schwanger, brachte mit 20 Jahren ihre Tochter auf die Welt. Die Pflegeeltern sprangen ein, als sie nebenbei ihre Zuckerbäckerlehre erfolgreich abschloss und 2015 ihr eigenes Café eröffnete.
"Die Mehlspeisen und Köstlichkeiten dort waren wirklich großartig", erinnern sich Gäste, die von der 31-Jährigen verwöhnt wurden. Dort habe sie sich allerdings stets von ihrer Schokoladenseite gezeigt. Niemand konnte ahnen, welch dunkle Schreckensphantasien die Frau später in die Tat umsetzen sollte (die Unschuldsvermutung gilt). Doch schon der Name ihres Lokals – benannt nach einem amerikanischen Psycho-Horrorfilm – hätte Hinweise auf dunkle Geheimnisse geben können.
Doch so ließ sich auch das mutmaßliche Opfer der 31-Jährigen, ein millionenschwerer Landwirt, von ihr verköstigen und später verführen. Nachdem er sie via Testament als Erbin eingetragen hatte, probierte er einen mit Methanol vergifteten "Spezialdrink" auf einer Party. Der Gift-Cocktail kostete ihn fast das Leben und sein Augenlicht: Nach 5 Tagen im Koma wachte der 41-Jährige blind wieder auf.
Eine 31-Jährige soll einen Bauern (41) in NÖ vergiftet, dann fast ermordet und ihm dann noch einen Mordversuch angehängt haben. Für ihr perfides Spiel instrumentalisierte sie ihre Tochter - sogar aus der U-Haft heraus.
Später soll die 31-Jährige ihn mit manipulierten Muffins betäubt und mit einem Messer schwer verletzt haben. Mithilfe ihrer Tochter bezichtigte sie den fast vollständig Blinden bei der Polizei sogar des Mordversuchs. Dafür soll sie sich verletzt haben und extra abgezapftes Eigenblut und in der Wohnung des 41-Jährigen verteilt haben.
Der Mann saß zwei Monate in Haft, ehe das mutmaßliche Lügengebäude der Frau in sich zusammenbrach und sie als Verdächtige verhaftet wurde. Der Prozess gegen die 31-Jährige soll in Korneuburg über die Bühne gehen. Mehrere Psycho-Gutachten belasten die Frau schwer. Darin ist von "narzisstischer Persönlichkeitsstörung" und "notorischen Lügen" die Rede – eine Einweisung in eine Anstalt steht im Raum. Die Anklage ist noch nicht fertig.