Niederösterreich

Klärt Giftflasche nun Millionen-Krimi um Bauer in NÖ?

Eine 31-Jährige soll ihren reichen Ex (41) vergiftet und ihm einen Mordversuch unterstellt haben. Nun kommen neue Hintergründe ans Tageslicht.

Diese Gegenstände wurde im Haus der 31-jährigen Mutter gefunden; im Hintergrund das Landesgericht Korneuburg
Diese Gegenstände wurde im Haus der 31-jährigen Mutter gefunden; im Hintergrund das Landesgericht Korneuburg
Schaler, privat

Eine 31-jährige Niederösterreicherin (für sie gilt die Unschuldsvermutung) wollte offenbar unbedingt ans Erbe ihres Ex-Partners (41), dazu soll ihr mutmaßlich jedes Mittel recht gewesen sein: Nach einer kurzen Trennung waren der vermögende Landmaschinenmechaniker und die junge Mutter wieder ein Paar geworden, im Mai 2022 setzte er sie als Alleinerbin beim Notar ein. Vermögenssumme: rund 3 Millionen Euro.

1/4
Gehe zur Galerie
    Ein Landwirt saß zwei Monate lang offenbar unschuldig in Korneuburg in Haft.
    Ein Landwirt saß zwei Monate lang offenbar unschuldig in Korneuburg in Haft.
    Ernst Weingartner / Weingartner-Foto / picturedesk.com

    Am 8. Juli 2022 soll der 41-Jährige bei einer Feier von ihr ein mit Drogen versetztes Spezialgetränk verabreicht bekommen haben, er lag in der Folge fünf Tage im Tiefschlaf, überlebte knapp, büßte aber über 90 % seines Sehvermögens ein. Im August strich der reiche Bauer die Mutter einer Zehnjährigen wieder aus dem Testament.

    Schwester behielt Glasflasche ein

    Im Oktober 2022 soll die 31-Jährige dem 41-Jährigen offenbart haben, dass sie schwanger von ihm sei. Die Frau soll ihn vor die Wahl gestellt haben: Gemeinsames Leben sowie Eintragung als Alleinerbin im Testament – oder aber Beziehungs-Aus samt Abtreibung. Die Schwester des 41-Jährigen hatte die 31-Jährige von Anfang unter Verdacht – doch die 31-Jährige ging anwaltlich vor. Die Schwester des "blinden Bauers" hatte vorausblickend die Mix-Glasflasche einbehalten. Die 31-Jährige forderte die Flasche per Rechtsanwaltsbrief zurück (plus ein neues Türschild um 100 Euro).

    "Mordversuch"

    Er nahm sie erneut ins Testament, wachte dann Anfang November mit aufgeschnittenen Pulsadern im Spital Mistelbach auf, konnte sich an nichts mehr erinnern. Sie sprach von einem Suizidversuch, er beendete die Beziehung endgültig.

    Und am 17. Mai soll sie versucht haben, ihm einen Mordversuch in die Schuhe zu schieben. Die 31-Jährige soll alles bis ins kleinste Detail geplant haben, sogar ihr Blut an seiner Wohnadresse im Marchfeld verteilt haben. Er wanderte dafür sogar in U-Haft.

    Nur: Laut Sachverständigem und Ermittlungen könne er mit seiner Seheinschränkung so eine Tat gar nicht ausführen, schließlich geriet sie ins Visier der Ermittler.

    Messer, Pistole bei Mutter im Haus

    Bei einer Hausdurchsuchung wurden bei der jungen Mutter Wurfsterne, Messer, Schlagringe, Nunchakus und eine Schreckschusspistole sichergestellt (siehe Bilderserie). Schließlich wurde er enthaftet und sie festgenommen. Die Staatsanwaltschaft gab bezüglich der beiden Vorfälle im Sommer und Herbst 2022, nach denen der 41-Jährige auf der Intensiv gelandet war, Gutachten in Auftrag.

    Der Anwalt des 41-jährigen Arthur Machac meinte zum kniffligen Fall: "In 25 Jahren meiner Berufserfahrung kam mir kein derartiger Fall unter."