Politik
"Zu allem bereit" – Wlazny will kein Spaßkandidat sein
Präsidentschaftskandidat Dominik Wlazny alias Marco Pogo hat am Donnerstag sein Programm für den Wahlkampf präsentiert.
Am 9. Oktober findet die Bundespräsidentenwahl in Österreich statt. Der Stimmzettel wird heuer so lang wie nie zuvor. Denn auch der "Waldviertler"-Schuhfabrikant Heinrich Staudinger hat die nötigen 6.000 Unterstützungserklärungen für die Kandidatur beisammen. Damit gibt es (soweit bisher bekannt) sechs Mitbewerber bei der Wiederkandidatur von Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Insgesamt sieben Kandidaten – es sind diesmal ausschließlich Männer – standen noch nie zur Wahl.
Bierpartei-Gründer Dominik Wlazny hat am Donnerstag bei einer Pressekonferenz sein Programm für den Wahlkampf präsentiert. Der besser unter seinem Künstlernamen Marco Pogo bekannte Hofburg-Anwärter zeigte dabei eine Agenda, die jener des amtierenden Staatsoberhaupts nicht unähnlich ist, berichtet die APA.
"Politik muss anständig sein"
So stellte er etwa Solidarität, Klimaschutz und menschliche Asylpolitik in den Fokus. "Ich bin zu allem bereit. Bin ich Erster, bin ich euer Präsident", betonte er.
Bei seinem halbstündigen Auftritt unter dem Motto "Mei Präsident" versuchte der 35-Jährige das Image des Spaßkandidaten klein zu halten. So trat er etwa gegen Freunderlwirtschaft und Korruption an: "Politik kann und muss anständig sein. Nur so kriegt man das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik zurück."
Trotz aller Krisen plädierte Wlazny dafür, die Klimaziele einzuhalten. Vorangetrieben werden müsse die Förderung von erneuerbaren Energien, wo er den Westen dafür tadelte, dass dort keine Windräder stehen. Mit der ukrainischen Bevölkerung zeigte sich der Hofburg-Kandidat "zu 100 Prozent solidarisch".
Was die österreichischen Krisenkosten angeht, müsse als Erstes jenen, "die eh schon wenig haben", unter die Arme gegriffen werden. Einmalzahlungen hält Wlazny für populistisch, es brauche innovativere Lösungen wie Preisdeckel.
Im Gesundheitsbereich verlangte der Mediziner mehr Studienplätze und mehr Personal. Mehr Investitionen hält er auch in der Pflege für notwendig: "Dieses Geld müssen uns Oma und Opa wert sein."