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Zehn Spiele sieglos! Endet heute Rapids Derby-Misere?

Wann hat das Warten ein Ende? Im neuen Stadion ist Rapid gegen die Wiener Austria noch ohne Sieg. Heute soll der Knoten platzen.

Heute Redaktion
Anpfiff zum 339. Wiener Derby
Anpfiff zum 339. Wiener Derby
GEPA

Auf die Wiener Austria wartet im 339. Wiener Derby ein Hexenkessel. Die Favoritner müssen zum Duell mit dem Erzrivalen nach Hütteldorf, mit 26.000 Zuschauern ist das Allianz Stadion ausverkauft. Wer am Ende aber jubeln wird, ist zumindest laut Statistik keineswegs sicher. Denn so beeindruckend die Kulisse im Westen Wiens auch sein wird, so schwer tut sich Rapid im neuen Stadion gegen die Violetten.

Konkret heißt das: Zehn Heimspiele in Serie konnte Rapid im neuen Stadion seit 2016 nicht gegen die Austria gewinnen. Nicht nur Geschäftsführer Steffen Hofmann weiß: "Es wird höchste Zeit." Coach Zoki Barisic hofft, dass sich seine Truppe nicht mit den früheren Spielen beschäftigt: "Wir werden mit freiem Kopf ins Derby gehen. Über die Vergangenheit brauchen wir nicht nachzudenken, die können wir eh nicht löschen."

Auch das 0:2 am Verteilerkreis vor vier Wochen lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Barisic glaubt: "Wir wissen, warum wir zuletzt verloren haben und wollen es diesmal besser machen." Das Spiel bei den Grün-Weißen ist auch ein Duell um Platz vier. Den hat aktuell noch Rapid, doch die Austria ist mit nur einem Zähler Rückstand Fünfter. Austria-Coach Michael Wimmer hofft, mit Rapid zumindest gleichziehen zu können: "Wenn wir vorne dabei bleiben wollen ist es wichtig, dass wir gut performen, dass wir nicht verlieren."

Die Austria punktete zuletzt beim 2:2 gegen den LASK und dem 3:3 gegen Salzburg. Rapid hat die vergangenen drei Heimspiele gewonnen. Coach Barisic: "Wir haben zuletzt zu Hause unabhängig vom Gegner gute Leistungen gebracht." Der letzte Rapid-Derbysieg überhaupt datiert allerdings vom 1. September 2019 (2:1). Barisic meint: "Es verfolgt uns im Frühjahr, dass wir viele Chancen liegenlassen. Bessere Effizienz ist gefragt. Sorgen würde ich mir nur machen, wenn wir keine Chancen herausspielen würden."

Sorgen bereiten beiden Klubs mögliche Ausschreitungen rund um das Derby. Beim letzten Spiel in der Generali-Arena wurde erst ein Rapid-Mitarbeiter von einem Böller der eigenen Fans schwer verletzt, dann sorgte eine Bengalo-Aktion in der U-Bahn – ebenfalls von einem Rapid-Anhänger – auch bei unbeteiligten Fahrgästen für Panik.

Kommt es heute in Hütteldorf zu ähnlichen Szenen? Beide Klubs appellieren an ihre Fans, nur mit fairen Aktionen auf den Tribünen für Stimmung zu sorgen. "Wir wollen ein Fußballfest feiern. Der Höhepunkt soll auf dem Platz stattfinden", meint Rapid-Geschäftsführer Steffen Hofmann. Austria-Sportchef Manuel Ortlechner stimmt zu: "Es ist nur Fußball. Die schönste Nebensache der Welt."

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Rapid hatte nach dem Ausschreitungen beim letzten Derby Konsequenzen gesetzt. Der Böller-Werfer im Stadion konnte identifiziert werden, wurde mit einem Stadionverbot und dem Entzug der Mitgliedschaft bestraft. "Wir haben alle Sanktionen durchgezogen", stellt Hofmann klar. Der U-Bahn-Bengalo blieb allerdings folgenlos, wie der Rapid-Boss bedauert: "Schade, dass es keine Bilder gibt. Das war kriminell, hat alles nichts mehr mit Fußball zu tun."

Tatsache ist: Das Allianz-Stadion wird heute bis auf den letzten Platz ausverkauft sein, die Einsatzkräfte sind in Alarmbereitschaft, die U-Bahn-Stationen werden verstärkt überwacht – keine guten Aussichten für einen Familien-Ausflug am Sonntag. Austrias Ortlechner meint dazu: "Es ist unfassbar schade, dass man Angst haben und überlegen muss, ob man mit seinem Kind ins Stadion gehen kann. Das nervt beide Vereine maßlos. Hüben wie drüben. Da braucht man nicht glauben, dass es dort anders ist als bei uns."

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