Politik

Wut-Video sorgt für Aufregung – jetzt reagiert Kanzler

Hamburger als Mittel gegen Kinderarmut und eine Wut-Rede gegen Arbeitslose – das Nehammer-Video sorgt für Aufregung. Nun reagiert der Kanzler.

David Huemer
Bundeskanzler Karl Nehammer äußert sich zu dem Aufreger-Video.
Bundeskanzler Karl Nehammer äußert sich zu dem Aufreger-Video.
Screenshot Facebook/ Karl Nehammer

Ein virales Video von Bundeskanzler Karl Nehammer sorgt derzeit für großes Aufsehen. Der ÖVP-Kanzler wettert in einer Ansprache vor ÖVP-Sympathisanten gegen Arbeitslose und empfiehlt Familien, die von Armut betroffen sind, ihren Kindern Hamburger und Pommes zu servieren. In dem über 6 Minuten langen Clip rechnet der Regierungschef außerdem mit der Arbeitssituation in Österreich ab. 

Das Wut-Video des Kanzlers schlägt hohe Wellen. FPÖ-Chef Herbert Kickl kritisiert Nehammer für die getätigten Aussagen scharf, bezeichnet diese als "empathielos" und "verachtend". Das Video würde demnach das wahre Gesicht des ÖVP-Kanzlers zeigen. 

Nehammer bezieht Stellung

Am Tag nach Bekanntwerden des Videos bezieht Nehammer nun erstmals Stellung – macht allerdings keinen Rückzieher zu den getätigten Aussagen. "Ich habe bei einer Diskussionsveranstaltung mit Funktionären einige Themen angesprochen, die ich für wichtig halte", erklärt der Bundeskanzler einer Videobotschaft in den Sozialen Medien. "Ich stehe dazu, dass sich Leistung lohnen muss und ich stehe auch dazu, dass Eltern eine Fürsorgepflicht für ihre Kinder haben. Ich bleibe dabei, dass Selbstbestimmung und Eigenverantwortung wichtig sind. 

Laut Nehammer würde die ÖVP derzeit für Österreich harte Arbeit leisten, während die anderen Parteien bereits im Wahlkampfmodus sind. "Wir glauben an das Gute in diesem Land und wir glauben an Österreich. Das sind keine leeren Worte", so Nehammer.

"Vater und Mutter verantwortlich"

"Wir haben die zweitmeisten Anti-Teuerungsmaßnahmen in Europa beschlossen und wir haben die Kalte Progression abgeschafft", erklärt Nehammer. "Jeder der arbeitet, hat durch diese Maßnahmen mehr Geld am Konto. Für sozial benachteiligte Familien würde man nun zusätzlich 60 Euro pro Person pro Monat ausbezahlen", kündigt der Regierungschef an. 

Behauptungen, dass es für Eltern schwierig sei, ihren Kindern warme Mahlzeiten zur Verfügung zu stellen, würden das Land in ein schlechtes Licht stellen. "Österreich ist eines der reichsten Länder der Welt. Die Armutsgefährdung in Österreich ist genauso gering wie vor Corona, dem Ukraine-Krieg und der Teuerung", bekräftigt Nehammer. Vater und Mutter würden also die Verantwortung für ihre Kinder tragen. "Wenn es Familien gibt, die mit dieser Situation überfordert sind, dann greift das soziale Netz, das durch Arbeitende in diesem Land finanziert wird."

Das Wut-Video von Kanzler Nehammer in voller Länge:

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