Neues Album

"Wir hatten mit Subway to Sally schon abgeschlossen"

Totgesagte leben länger. Subway to Sally feiern mit "Post Mortem" ihre Wiedergeburt. Schlagzeuger Simon Michael im "Heute"-Interview.

Jochen Dobnik
"Wir hatten mit Subway to Sally schon abgeschlossen"
Subway To Sally sind wiedergekommen um zu bleiben.
Heilemania / Pedro Stoehr

Subway to Sally beweisen mit ihrem neuen Album "Post Mortem", dass ihre musikalische Reise noch lange nicht beendet ist. Ursprünglich sollte ihr Vorgängeralbum "Himmelfahrt" der Abschluss ihrer über 30-jährigen Karriere sein. Doch der Erfolg und die Begeisterung, die dieses Album entfachte, änderten alles.

Fans und Kritiker waren gleichermaßen überzeugt, und die ausverkaufte Tour zeigte: Es gibt noch viel zu sagen.

"Das Album war gar nicht geplant, es ist uns einfach passiert. Deshalb heißt es auch 'Post Mortem', weil wir eigentlich damit abgeschlossen hatten", erklärt Schlagzeuger Simon Michael im "Heute"-Interview. Mit dem neuen Album richten die Folk-Metal-Pioniere ihren Blick auf die Gegenwart und liefern eine kraftvolle Analyse unserer Zeit.

"Niemand macht uns Vorschriften"

"Uns war einfach wichtig zu sagen: Okay, wir sind Subway to Sally, wir haben diese Szene, diesen Sound entscheidend geprägt", erklärt Simon – und verfällt spontan in eine Lobhudelei auf seine Bandkollegen.

"Wir haben einen, wie ich finde, innovativsten und besten Gitarristen auf diesem Planeten mit Ingo [Hampf, Anm.], einen der innovativsten Songschreiber, Arrangeure und Gitarristen [Bodenski], wir haben einen der facettenreichsten Sänger [Eric Fish], der in jede Rolle schlüpfen kann und die überzeugend singen kann, wir haben meiner Ansicht nach die beste Violinistin auf diesem Planeten für diese Art von Musik, also Ally [Storch] ist einfach unglaublich ... und wir haben alles kreativ in der eigenen Hand, niemand macht uns Vorschriften, und diese Trademarks, die sind schon genug um Subway to Sally ausreichend nach Subway to Sally klingen zu lassen, also fokussieren wir uns doch einfach mal ein bisschen darauf."

Das Album beginnt mit dem eindrucksvollen Opener "Phönix", der die kreative Wiedergeburt der Band zelebriert. Gesellschaftskritische Songs wie "Wunder", "Nero" oder "Die Erde bebt" greifen aktuelle Themen auf, ohne aber belehrend zu wirken. Subway to Sally fangen die Unsicherheiten und Widersprüche einer Welt ein, die zwischen Verfall und Hoffnung pendelt.

Das Album kombiniert eindringliche Melodien mit tiefgründigen Texten und bleibt dabei abwechslungsreich. So glänzt "Atlas" mit melancholischer griechischer Mythologie, während "Stahl auf Stahl" eine härtere Seite zeigt – unterstützt von den Power-Metal-Gästen Warkings. Diese Zusammenarbeit und die englischen Lyrics im Refrain erinnern an die Anfänge der Band.

Mit Liedern wie "Kummerkind" widmet sich das Septett auch sensiblen Themen wie mentalen Belastungen und unterstreicht damit erneut seine Verbindung zum Zeitgeist. Subway to Sally stellen drängende Fragen: Wiederholt sich Geschichte? Was verbindet Figuren wie Nero und Putin oder Prometheus und Oppenheimer? Ihre Musik spannt den Bogen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und bleibt dabei ein Spiegel gesellschaftlicher Realität.

Mit "Post Mortem" beweisen Subway to Sally eindrucksvoll, dass sie lebendiger und relevanter denn je sind.

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Auf den Punkt gebracht

  • Subway to Sally feiern mit ihrem 15.
  • Studioalbum "Post Mortem" eine kraftvolle Wiedergeburt und beweisen, dass ihre musikalische Reise noch lange nicht beendet ist.
  • Das Album, das ursprünglich nicht geplant war, bietet eine tiefgründige Analyse der Gegenwart und kombiniert eindringliche Melodien mit gesellschaftskritischen Texten, die die Unsicherheiten und Widersprüche unserer Zeit einfangen.
dob
Akt.
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