Politik
Willi Resetarits starb wenige Tage vor wichtigem Termin
Das ganze Land trauert um Willi Resetarits vulgo Ostbahn Kurti. Für viele ein Vorbild, ist auch Österreichs Politik tief betroffen.
Manche, wie etwa Vizekanzler Werner Kogler, können es "noch immer nicht fassen": Willi Resetarits ist tot. Seine Kunstfigur "Ostbahn Kurti" wird freilich weiterleben, genauso wie die Erinnerung an diese große Persönlichkeit mitsamt ihres unerbittlichen Einsatzes für Menschlichkeit und Zusammenhalt.
Nicht nur war er ein großartiger und vielseitiger Musiker, sondern hatte er auch ein großes Herz. "Viele Jahre lang hat er sich aufrichtig und umtriebig engagiert und sich um Menschen gekümmert, die es nicht so gut haben", resümiert Kogler. "Pfiat di, Willi. Du heast jetzan die Engel singan, und mia stehn im Finstan und rean."
Kanzler besuchte viele Konzerte
Bekennender Fan war auch Bundeskanzler Karl Nehammer. "Er hat mich durch meine Jugend begleitet & ich habe viele Konzerte besucht", verrät er auf Twitter. Mit seinen Liedern hat er Generationen begeistert. "Sein Gespür für die Sorgen der Menschen, die er darin verarbeitet hat, wird unvergessen bleiben."
Bundespräsident Alexander Van der Bellen huldigt den Mitbegründer von "SOS Mitmensch", "Asyl in Not" und des "Integrationshauses", als der er sich für die Ärmsten in der Gesellschaft einsetzte. "Für sein unermüdliches Wirken gilt ihm mein Dank", so der Präsident.
Tief betroffen ist auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, der ihn noch am Vorabend im Rathaus getroffen hat, wo der Flüchtlingsball stattfand. "Seine beeindruckenden Texte in Wiener Mundart sind ein nachhaltiges Zeugnis gesellschaftspolitischer Entwicklungen, oft sozialkritisch aber nie ohne dabei auf den Humor zu vergessen." Awarakadawara sei eines seiner Lieblingslieder gewesen.
Landes-Preis am 2. Mai
Besonders bitter: In nur acht Tagen, am 2. Mai, hätte er das Komturkreuz des Landes Burgenland bekommen sollen. "Willi Resetarits hat die österreichische Rock- und Pop-Szene geprägt wie kaum ein anderer Musiker. Er war aber nicht nur ein begnadeter Künstler, sondern hat sich mit seinem sozialen Engagement und seinem Einsatz für benachteiligte Menschen zum Gewissen der Republik Österreich entwickelt. Auch wenn er uns fehlen wird – seine Musik bleibt bestehen, und seine Zivilcourage wird noch lange weiterwirken", trauert Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
Der gebürtige Stinatzer sei auch dem Burgenland tief verbunden geblieben und habe die Vielfalt unseres Bundeslandes "als leidenschaftlicher Burgenland-Kroate" verkörpert wie kein Zweiter, so der Landeshauptmann. "Es ist bitter, dass sich das Burgenland nicht mehr offiziell bei ihm bedanken konnte."