Wien
Viele Wiener Wirte fallen bei Schnitzel-Check durch
Vier Pfoten hat 13 Lokale einem Transparenz-Check unterzogen. Bemängelt wird, dass ein Großteile keine Angaben über die Fleischherkunft macht.
Für die Tierschützer von Vier Pfoten fällt der Lokalaugenschein in Wiens Top-Restaurants ernüchternd aus: Neun von dreizehn Lokalen haben auf ihrer Speisekarte keine Informationen zu den tierischen Zutaten ihres Wiener Schnitzels. Kritisier wird, dass es keine Angaben für Herkunft und Haltung von Fleisch gemacht werden. Eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung gibt es in Österreich aktuell noch nicht.
Dem Schnitzel-Check wurden unter anderem die Lokale Figlmüller und Plachutta unterzogen. "Leider nehmen es die Wiener Traditionslokale mit der Transparenz nicht sehr genau. Man sollte gerade bei der Spitzengastronomie doch erwarten können, dass sie ihre Gäste über die Zutaten informiert. Stattdessen haben wir bei keinem Betrieb lückenlose Angaben zu Herkunft und Haltung auf der Speisekarte gefunden", bemängelt Veronika Weissenböck, Kampagnenleiterin von Vier Pfoten.
Forderung nach Gesetz für die Gastro
Auch die Websites der Restaurants wurden unter die Lupe genommen, die Angaben seien oft lückenhaft: "Einige geben das AMA Gastro-Gütesiegel an. Dann wissen die Konstument zwar, dass das Fleisch aus Österreich stammt, aber es bleibt offen, aus welcher Haltung die Tiere kommen", so Weissenböck. Einige der Betriebe geben einen Händler als Herkunft an – woher diese ihre Produkte beziehen, bleibe aber im Dunkeln. "Alles in allem ist die Situation sehr unbefriedigend für die Verbraucher."
Dass Vertreter der Gastronomie auf die Freiwilligkeit von Herkunftsangaben beharren, ist für Tierschützer nicht nachvollziehbar: "Es ist nicht einzusehen, dass es für die Gastronomie ständig eine Ausnahme gibt. Die Konsument haben ein Recht darauf zu wissen, was auf ihren Tellern landet. Wir fordern daher einmal mehr eine gesetzliche Verpflichtung zu einer Kennzeichnung von Herkunft und Haltung auch in der Gastronomie", so Weissenböck.