Wien

Wiener stellen zum 6. Mal neuen Winter-Radrekord auf

Dieser Winter war ein Rad-Winter! Seit sechs Jahren wächst die Zahl der Radfahrer in Wien, auch in der kalten Jahreszeit. Was fehlt: Radwege.

Heute Redaktion
Die Zahl der winter- und wetterfesten Radfahrer in Wien steigt weiter.
Die Zahl der winter- und wetterfesten Radfahrer in Wien steigt weiter.
Helmut Graf

Der Radverkehr in Wien hat auch im heurigen Winter zugelegt. Und das kontinuierlich und zum sechsten Mal in Folge. Das zeigt eine aktuelle Analyse des VCÖ (Verkehrs-Club-Österreich). Zwölf Radverkehrszählstellen zählen in Wien seit dem Jahr 2013 den Raddurchlauf.

Bei den Zählstellen wurde erfasst, dass der Radverkehr im Vergleich zum vorjährigen Winter um über fünf Prozent zugelegt hat. Nimmt man den Winter vor fünf Jahren zum Vergleich – dann sind es sogar um fast 56 Prozent mehr.

Ausbau der Radinfrastruktur drängt

Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist darauf hin, dass die Wienerinnen und Wiener durch das Radfahren einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und zur Verringerung von Staus leisten. Wichtig sei der verstärkte Ausbau der Radinfrastruktur. "Der Aufholbedarf ist groß", hieß es am Dienstag.

Immer häufiger würde das Fahrrad das ganze Jahr über als Verkehrsmittel genutzt. Im Winter 2016/2017 wurden bei den zwölf Radzählstellen, die es damals gab, im Dezember, Jänner und Februar insgesamt 626.000 Radfahrerinnen und Radfahrer gezählt. Im heurigen Winter waren es um 491.000 mehr, informiert der VCÖ. "Die Wienerinnen und Wiener haben heuer im Winter zum sechsten Mal in Folge einen neuen Radverkehrsrekord aufgestellt. Dafür gebührt ihnen großer Dank, weil es ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz ist und die Staus in der Stadt reduziert", so Michael Schwendinger vom VCÖ. 

Radfahrerzahl verdoppelt

Im Vergleich zu vor fünf Jahren weisen elf Radverkehrszählstellen Steigerungen auf, am meisten die Zählstelle Linke Wienzeile (Höhe Auer Welsbachpark), wo sich der Radverkehr mehr als verdoppelt hat, so der VCÖ. Lediglich bei der Zählstelle Margaritensteg habe es aufgrund der U-Bahn-Baustelle Pilgramgasse einen Rückgang gegeben.

Unter den zwölf Radverkehrszählstellen war im heurigen Winter die Operngasse der Spitzenreiter mit rund 197.000 Radfahrenden, um 46.000 mehr als im Winter des Vorjahres, so die VCÖ-Analyse. An zweiter Stelle folgt die Argentinierstraße mit fast 167.000, vor dem Praterstern mit fast 152.000 und den beiden Zählstellen am Opernring mit fast 131.000 (Innen) und fast 101.000 (Außen).

Packpickerl als Chance für Radler

Gerade in den Bezirken, wo vor einem Jahr das Parkpickerl neu eingeführt wurde, sei der frei gewordene Platz auch für die Verbesserung der Rad-Infrastruktur zu nutzen. "Hier können die Bezirke durch rascheres Handeln, wesentlich dazu beitragen, dass mehr Bewohnerinnen und Bewohner auf das Fahrrad umsteigen können. Vor allem Familien mit Kindern werden in ihrer Mobilität eingeschränkt, wenn eine sichere Rad-Infrastruktur fehlt", so Michael Schwendinger. Auch temporäre Radwege in den Bezirken seien eine Möglichkeit, um rasch Verbesserungen umzusetzen

Zahl der Radler im Winter 2022/2023 – im Vergleich zu 2017/2018

Operngasse: 197.600 (plus 39,6 Prozent)

Argentinierstraße: 166.900 (plus 94,0 Prozent )

Praterstern: 151.900 (plus 54,9 Prozent)

Opernring Innen: 130.700 (plus 45,2 Prozent)

Opernring Außen: 100.700 (plus 58,7 Prozent)

Neubaugürtel: 96.300 (plus 70,0 Prozent)

Lassallestraße: 92.400 (plus 57,2 Prozent)

Linke Wienzeile: 57.900 (plus 113,6 Prozent)

Donaukanalweg: 47.100 (plus 56,0 Prozent)

Langobardenstraße: 34.300 (plus 74,9 Prozent)

Margaritensteg: 24.000 (minus 29,4 Prozent - wegen U-Bahn Baustelle Pilgramgasse)

Liesingbach: 17.100 (plus 53,5 Prozent)

Summe: 1,117 Millionen (plus 55,9 Prozent)

Quelle: NAST, VCÖ 2023

Anzahl Radfahrer seit 2013 

Winter 2022/23: 1,117 Millionen

Winter 2021/22: 1,057 Millionen

Winter 2020/21: 1,038 Millionen

Winter 2019/20: 0,944 Millionen

Radfahren ist in jeder Jahreszeit die klimafreundliche Alternative zum Auto
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Mobilitaetsagentur/ Peter Provaznik

Winter 2018/19: 0,776 Millionen

Winter 2017/18: 0,716 Millionen

Winter 2016/17: 0,626 Millionen

Winter 2015/16: 0,747 Millionen

Winter 2014/15: 0,654 Millionen

Winter 2013/14: 0,726 Millionen

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